
Als Publikumsliebling der letzten „Dancing Stars“-Staffel hat der Comedian seine Karriere noch weiter in Schwung gebracht. Auch in Sachen Finanzen versucht er, wenig falsch zu machen.
Nach Glitzer, Glam und persönlichem Hairstylisten geht es nun wieder in den Alltag und auf Tour mit Ihrem Solokabarett. Wie wird die Platz-zwei-Gewinnausschüttung von „Dancing Stars“ angelegt?
Nachdem mir seitens des ORF in unendlicher Großzügigkeit die ausgelatschten Trainingsschuhe auch weiter zur Verfügung gestellt werden, kann ich die Millionengage fortan wieder in Tour-Stopps-Tankstellen-Leberkässemmeln investieren.
Haben Sie eine gute Hand im Umgang mit Geld? Haben Sie Ihren Kontostand immer parat?
Aus dem Fenster werfe ich nichts, und da ich nicht gerne Schulden habe, führe ich Überweisungen meistens noch am selben Tag durch und bin dementsprechend grundsätzlich immer ganz gut informiert.
Sind Sie ein harter Verhandler in eigener Sache?
Meine Mutter sitzt mir gerade gegenüber und ich darf zitieren: „Das war er schon als Kleinkind. Kompromisslos …“
Was würden Sie auch für viel Geld nicht machen?
In die Juristerei zurückgehen.
Sie können sichtlich nahezu über alles sprechen, wie gut sprechen Sie Wirtschaft?
Ich glaube, dass das ein sehr wichtiges, aber auch umfangreiches Thema ist, mit dem sich jeder beschäftigen sollte. Bei mir bleibt dafür aktuell leider kaum Zeit, weshalb ich da auch auf die Expertise Außenstehender vertraue.
Gold, Betongold, Aktien, Bitcoins, Green Investments … Was halten Sie denn heute noch für ein sicheres und sinnvolles Investment?
Ich versuche tatsächlich, ein wenig in mich selbst zu investieren. Produktionskosten für die Interviews mit den Spitzenkandidaten vor der Nationalratswahl oder die Aufnahme des eigenen Kabarettprogramms trage ich gerne selber als Ausbau der Marke. Da kann man wenig falsch machen. Den Rest überlasse ich eher Profis.
Ist auch Vorsorge bzw. eine gewisse finanzielle Absicherung als freiberuflicher Künstler ein Thema in Ihrem Leben oder sind Sie eher der Typ Risiko?
Keinesfalls der Typ Risiko. Gerade wenn es beruflich schnell rauf und runter gehen kann, sollte man die guten Zeiten zur Absicherung und Vorsorge nutzen.
Was halten Sie für Ihren ganz persönlichen kleinen Reichtum? Also was macht Ihr Leben besser?
Mein Leben macht definitiv Zeit mit Freunden und Familie besser. Da gebe ich sehr gern Geld für gutes gemeinsames Essen oder auch Urlaub aus. Die Lieblingsinvestition ist selbstverständlich die verdiente Runde kühles Gold im Stadion.
Was war das Verrückteste, das Sie sich je geleistet haben?
Die besten 149,90 Euro waren während des Jus-Studiums für den Faschingsdienstag ein Ganzkörperanzug, bei dem es so aussieht, als würde man von einem Zwerg balanciert, der einen schwer auf den Schultern trägt. Meine Kommilitonen auf der Bibliothek konnten ihre hemmungslose Begeisterung zu meiner großen Überraschung sehr gut verbergen.
Karte oder Bargeldtyp?
Ich versuche immer, Bargeld dabeizuhaben, aber de facto bezahle ich wohl deutlich öfter mit Karte.
Was bedeutet Luxus für Sie?
Lange ausschlafen.
Wofür würden Sie Ihren letzten Cent ausgeben?
Für den heiß ersehnten Transfer von Lamine Yamal zur Austria Wien. Lasst den Traum des Buben wahr werden!
Zur Person
Paulus Bohl, 28. Der Wiener Kabarettist und Social-Media-Entertainer wurde als Teil des Comedy-Duos Dr. Bohl bekannt, das er mit seinem Bruder Benjamin nach dem Jus-Studium 2020 gründete. Nach satirischen Internetvideos und zwei gemeinsamen Bühnenshows präsentierte Paulus Bohl im Februar sein erstes „Solo“-Programm, mit dem er, nach der Teilnahme bei der ORF-Show „Dancing Stars“ (zweiter Platz) nun wieder „on tour“ ist. Nächste Termine: 17. und 20. 6., Stadtsaal; drbohl.at
Der Artikel ist im trend.PREMIUM vom 6. Juni 2025 erschienen.