
Headhunter EO Executives setzt zur klassischen Suche auch auf Social Media, um Management- und Aufsichtsratsposten zu besetzen. Ergebnis sind viele qualifizierte Bewerbungen in kürzester Zeit und diversere Shortlists.
Mit so überwältigender Resonanz hätte Herbert Fritsch-Richter, Director des internationalen, auf die Besetzung von Schlüsselpositionen (C-Level, Topmanagement und Aufsichtsräte) fokussierten Executive-Search-Spezialisten EO Executives in Wien, nicht gerechnet, als er im Juli auf seinem LinkedIn-Profil die Neubesetzung eines Aufsichtsrats für den global operierenden heimischen Automotive-Zulieferer Pollmann mit Link zur Ausschreibung postete: 47.000 Impressions, die meisten binnen weniger Stunden, führten zu 181 qualifizierten Bewerbungen, was dem Headhunter die Erstellung einer passgenauen Shortlist ermöglichte. Für den auf gleiche Weise publizierten Aufsichtsratsvorsitz konnte Fritsch-Richter die Shortlist ebenfalls aus mehr als 100 Bewerbungen selektieren. Beide Positionen sind mittlerweile erfolgreich besetzt.
Weder er noch der Klient hätten eine so vielfältige Auswahl von so hoher Qualität erwartet: „Der innovative Ansatz, auch über LinkedIn zu suchen und diesen Prozess transparent zu gestalten, schafft mehr Vielfalt.“ So gewinne man mehr Frauen, jüngere Führungskräfte, Branchenquereinsteiger und Persönlichkeiten mit unterschiedlichsten Hintergründen: „Ergebnis ist ein bunteres, dynamischeres Bild als in vielen Unternehmen derzeit üblich.“
Dort seien Aufsichtsräte meist mehrheitlich männlich, eher etwas älter, bekleiden häufig viele Mandaten und weisen nicht immer das Mindset auf, um die multiplen Veränderungen zu erkennen und zu verstehen. Und ob Aufsichtsräte primär viel Zeit für Mandate haben oder am Puls der Zeit sind, macht gerade bei Transformationsprozessen einen Unterschied. Mit der ersten Social-Media-Ausschreibung einer Position für ein österreichisches Industrieunternehmen, so Fritsch-Richter, habe EO für frischen Wind gesorgt, wobei bei der Suche natürlich auch klassische Instru mente wie die EO-Datenbank und Direktansprache zum Einsatz gekommen sind.
Wie Unternehmen vom Executive-Search-Ansatz profitieren
Speziell Unternehmen wie Pollmann, die – nicht zum ersten Mal in der langen Firmenhistorie – Strukturen für veränderte Rahmenbedingungen adaptieren und sich neu aufstellen, profitieren vom dynamischen Ansatz. Dort wurde neben den Aufsichtsräten mit Matthias Haider auch ein CFO mit umfassender strategischer und Transformationsagenda zur Komplettierung der Führungsmannschaft und ein Sales Director besetzt.
EO Executives setzt nämlich auch bei der Suche nach C-Level-Führungskräften auf die innovative Methode. Rückmeldungen von Kunden seien durchwegs positiv. „Viele sind überrascht, wie groß das Interesse am eigenen Unternehmen tatsächlich ist – und wie viele hoch qualifizierte Persönlichkeiten sich melden“, sagt Fritsch-Richter. Damit werde echte Diversität ermöglicht, und es kämen auch Menschen ins Spiel, „die man auf den ersten Blick gar nicht auf dem Schirm hatte“. So kürzlich eine Kandidatin mit kultureller und sprachlicher Expertise für die Weichenstellungen eines Klienten am chinesischen Markt.
Es gebe, so Fritsch-Richter zur Lage am Führungskräftemarkt, neben Professionalisierung in Aufsichtsräten weitere aktuelle Zäsuren: einerseits eine Rekordzahl an verdeckten Suchen, zugleich bemerkenswert viele Bewerbungen auf die ausgeschriebenen Positionen.
Der Artikel ist im trend.PREMIUM vom 7. 11. 2025 erschienen.
