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Neue Fragezeichen bei KTM

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 © FOTO: LUKAS ILGNER

Rajiv Bajaj, CEO BAjaj Auto, gibt in Zukunft die Richtung vor, in die KTM fährt.

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Eigentümer Bajaj äußert Zweifel an Produktion in Europa. Ein Branchenportal ortet Ungereimtheiten bei den Verkaufszahlen.

Rajiv Bajaj ist die Ruhe in Person, ein Yoga-Fan und glühender Anhänger von Harmonie. Vielleicht deshalb hat sich der indische Industrielle seit der Übernahme von KTM kaum zu den Vorgängen bei der gestrauchelten Innviertler Motorradschmiede geäußert. Bajaj Auto hat das Unternehmen dank einer 800-Millionen-Euro-Geldspritze gerettet.

Nun lässt der Chef von Bajaj Auto im indischen Fernsehen in einem Interview des Senders CNBC TV18 aufhorchen. Angesichts der hohen Kosten in Europa sagt er, auf den allgemeinen Markt bezogen: „Die europäische Produktion ist tot." Der britische Motorradhersteller Triumph habe die gesamte Fertigung nach Thailand verlagert und produziere mittlerweile auch in Indien. „Wenn Triumph das vor 15 Jahren machen konnte, warum prinzipiell nicht auch KTM?", so Bajaj. Sein Unternehmen ist Entwicklungs- und Produktionspartner von Triumph.

Der Standort Indien sei im Gegensatz zu Europa sehr wettbewerbsfähig. Während KTM in Europa zu kämpfen habe, würden jene KTM-Maschinen, die Bajaj schon in Indien herstellt und exportiert, mehr als 30 Prozent Ergebnis bringen.

KTM-Chef Gottfried Neumeister beeilte sich zu betonen, dass keine Produktionsverlagerung geplant sei. Er sieht sich jedoch derzeit heftiger Kritik auf einem Motorrad-Fachportal ausgesetzt. Im Juli habe er verkündet, schreibt das Portal RideApart, dass KTM im ersten Halbjahr 100.000 Bikes verkauft hat. De facto scheinen es aber deutlich weniger gewesen sein, nämlich 85.000, von denen viele von Bajaj kamen, so RideApart. Der Rest, sagen Experten, kommt aus den immensen Lagerbeständen, die das Unternehmen in der Krise angehäuft hat.

Wie auch immer: Die Verschiebung Richtung Indien scheint längst begonnen zu haben.

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