
Stefan Pierer
©Trend/Lukas IlgnerDer chinesische Apple-Zulieferer Luxshare-ICT hat vom bisherigen Alleineigentümer Stefan Pierer 50,1 Prozent der Anteile an der deutschen Leoni AG übernommen.
Der Kabelbaumspezialist stand bisher nicht nur im Eigentum eines Österreichers, sondern wird mit Klaus Rinnerberger auch von einem Österreicher geleitet. Im Aufsichtsrat sitzt u.a. der frühere Magna-Europa-Chef Günther Apfalter.
Der chinesische Konzern Luxshare Precision Industry hat die Übernahme eines Mehrheitsanteils nun abgeschlossen. Die Wettbewerbsbehörden hätten dafür die erforderlichen Genehmigungen erteilt, gab das Unternehmen am Freitag bekannt. Zuvor stand Leoni im alleinigen Eigentum des oberösterreichischen Unternehmers Stefan Pierer, der nach dem Verkauf allerdings mit 49,9 Prozent an Leoni beteiligt bleibt.
Das Behörden-Okay dauerte länger als erwartet. Laut deutschen Medien hatten Länder wie Deutschland, China und die USA der Übernahme durch Luxshare ohne Auflagen zugestimmt, aus einigen betroffenen Staaten seien jedoch offene Fragen gekommen.
Die Leoni-Unternehmensgruppe beschäftigt rund 85.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 23 Ländern und erzielte 2024 einen Konzernumsatz von fünf Milliarden Euro.
Luxshare aus Shenzhen fertigt unter anderem Kabel für Computer und Komponenten für Tech-Unternehmen wie Apple - und verfügt daher etwa über nützliches Know-how im Bereich E-Mobilität. „Beide Unternehmen ergänzen einander hervorragend. Mit Luxshare als starkem strategischen Partner wird Leoni ihre Wettbewerbsposition weiter erfolgreich ausbauen können“, wurde Pierer in einer Mitteilung zitiert. Luxshare hatte den Kaufpreis im vergangenen Jahr mit 320 Mio. Euro beziffert.
Leoni war 2022 - hoch verschuldet - mit dem Verkauf seiner Kabel-Sparte gescheitert und musste anschließend saniert und von der Börse genommen werden. Der ehemalige KTM-Vorstand Pierer übernahm das Unternehmen im Jahr 2023.
Die Aktie von Pierer Mobility verliert in Wien zeitweise 7,50 Prozent auf 18,50 Euro.
(trend/APA)