
Der Lamarr-Rohbau auf der Mariahilfer Straße: Symbolbild für die Pleiten in der Immobilienbranche.
©APA/HARALD SCHNEIDERNach Hunderten Pleiten ist von der so agilen, aber auch hypertrophen Branche der Immobilienentwickler nicht mehr viel übrig. Etliche, die einst im Luxus schwelgten, sind mit dem Gesetz im Konflikt, andere sang- und klanglos verschwunden. Auch 2026 wird die Insolvenzwelle weiter rollen. Am Ende wird nur ein Viertel der einstigen Akteure überlebt haben.
Es wird ihn nicht trösten in der U-Haft. Aber als Pleitier steht René Benko unter den Immobilienentwicklern ganz und gar nicht alleine da. Viele Große sind schon in Konkurs. Und bis heute meldet fast jede Woche ein kleinerer oder mittlerer Player Insolvenz an. Anfang November etwa erwischte es die Oberreiter Holding und die Hausbacher Gruppe aus dem Salzburger Pongau.
Mindestens 25 Millionen Euro an Passiva stehen zu Buche. Man habe geplante Großprojekte nicht mehr umsetzen können, da Investoren und Käufer gefehlt hätten, heißt es seitens der gemeinsam agierenden Unternehmen. Überwiegend betrifft das exklusive und hochpreisige Alpenlodges, unter anderem in Skigebieten wie Altenmarkt, Rauris oder Pitztal. Solche Immobilien galten bislang noch als relativ krisensicher. Dass nun selbst die zahlungskräftige Klientel oft auslässt, verdeutlicht das Ausmaß der Misere.
Ähnliches spielt sich in Kärntner Seegemeinden ab. Im Oktober schlitterte die Auen Resort Bauträger GmbH in die Pleite. Für ihr Prestigeprojekt am Südufer des Wörthersees mit hochwertigen Appartements und Ferienimmobilien konnten sich offenbar nicht genügend Gutbetuchte begeistern. Das Unternehmen soll abgewickelt werden. Auch die Entwickler der großteils fertigen Anlage „Karawankenblick“ in Velden suchten kürzlich das Insolvenzgericht auf.
In der langen Niedrigzinsphase bis 2022, als Hypothekarkredite mit unter zwei Prozent verzinst wurden und die Immo-Preise innerhalb weniger Jahre um bis zu 50 Prozent stiegen, wurden Wohnungen oft vom Plan weg verkauft, Bürogebäude gingen lange vor Fertigstellung an institutionelle Investoren. Gleich, ob Neubauten, Sanierungen oder Dachgeschoß-Lofts – die Profite der Delevoper sprudelten fast automatisch und ließen selbst manchen Investmentbanker vor Neid erblassen. Doch die goldenen Zeiten sind längst vorbei (...)
Lesen Sie den Artikel in ganzer Länge im trend.PREMIUM vom 21. November 2025.
