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Wohnungsbau 2024 massiv rückläufig

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 © APA/HARALD SCHNEIDER

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Statistik Austria meldet massive Rückgänge bei Neubauten. Die Bautätigkeit war in Wien, Oberösterreich und Niederösterreich am höchsten.

Wohnraum bleibt knapp. Im abgelaufenen Jahr wurden österreichweit 54.472 Wohnungen fertiggestellt. 41.762 davon wurden in neuen Gebäuden errichtet - das war um ein Fünftel weniger als 2023, wie die Statistik Austria am Donnerstag anhand vorläufiger Daten bekanntgab. Weitere 12.710 Wohnungen seien im Zuge von An-, Auf- und Umbautätigkeiten entstanden. „Aktuell sind deutlich weniger neue Wohnungen auf dem Markt als in den Vorjahren“, stellte Generaldirektorin Manuela Lenk fest.

„Damit folgen die Fertigstellungen im Wohnungsbau zeitversetzt dem Trend bei den Baubewilligungen - hier sehen wir seit 2021 Rückgänge im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr, die 2022 und 2023 besonders stark ausgefallen sind und sich erst 2024 wieder etwas abgeflacht haben“, fügte Lenk hinzu. Daher müsse man „auch in den kommenden Jahren mit deutlich weniger Fertigstellungen im Wohnbau rechnen“.

Wien, OÖ und NÖ bauten am meisten

Die meisten Wohnungen wurden 2024 in Wien fertiggestellt (12.478), gefolgt von Oberösterreich (9.084) und Niederösterreich (9.055). Die Fertigstellungen in der Bundeshauptstadt beinhalten im abgelaufenen Jahr erstmals An-, Auf-, Umbautätigkeiten. Im Burgenland, in Kärnten und in Vorarlberg wurden die wenigsten Wohnungen gebaut.

Gemessen an der Bevölkerung im Jahresdurchschnitt 2024 hatte Vorarlberg mit 8,7 Wohnungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die höchste Fertigstellungsrate. Tirol (6,9) und Wien (6,2) lagen ebenfalls über dem österreichischen Durchschnitt von 5,9 Wohnungen pro 1.000 Einwohner, während die Fertigstellungsraten in Kärnten (4,3), Niederösterreich (5,2), Burgenland (5,7) und Steiermark (5,8) jeweils darunter lagen.

Baubewilligungen seit Jahren rückläufig

In den Jahren von 2010 bis 2021 lag die Zahl der zum Bau bewilligten Wohnungen in neuen Gebäuden (ohne durch An-, Auf- und Umbautätigkeiten entstandene neue Wohnungen) laut Statistik Austria stets über jener der fertiggestellten Wohnungen. Denn nicht jedes bewilligte Bauvorhaben wurde auch umgesetzt. Nach den Spitzenjahren 2017 und 2019 sanken die Baubewilligungen im Jahr 2020 und 2021 leicht; in den beiden folgenden Jahren gab es dann sehr starke Rückgänge gegenüber dem jeweiligen Vorjahr (2022: minus 15,8 Prozent bzw. 2023: minus 32,8 Prozent). 2024 gingen die Baubewilligungen zwar erneut zurück, die Abnahme wurde jedoch deutlich moderater (minus 10,7 Prozent auf 32.100 Wohnungen).

Die Fertigstellungen von Wohnungen in neuen Gebäuden stiegen hingegen 2021 im Vorjahresvergleich weiter an (plus 4,8 Prozent auf 62.091), gefolgt von Rückgängen 2022 (minus 7,6 Prozent auf 57.342) und 2023 (minus 8,7 Prozent auf 52.330). 2024 gab es mit 41.762 einen starken Rückgang (minus 20,2 Prozent), der sich bei den Bewilligungen schon ein Jahr davor abgezeichnet hatte. Das führte dazu, dass die Baufertigstellungen in den Jahren 2022, 2023 und 2024 die Baubewilligungen überstiegen, was zuletzt in der Finanzkrise 2007 und 2008 der Fall war.

Starker Rückgang bei allen Gebäudearten

Im abgelaufenen Jahr entstanden bundesweit 17.355 neue Gebäude - das waren um fast 23 Prozent weniger als im Jahr davor. Davon waren 12.637 Wohngebäude, großteils (10.635) Ein- und Zweifamilienhäuser, wobei deren Zahl gegenüber dem Jahr davor um ein Viertel (25,4 Prozent) einbrach. Die Zahl fertiggestellter Mehrparteienhäuser verringerte sich um ein Fünftel (20,1 Prozent), die Fertigstellungen anderer Gebäude sanken um 17,5 Prozent.

Rund ein Fünftel (20,7 Prozent) der fertiggestellten Wohnungen befindet sich in Ein- und Zweifamilienhäusern (11.271 Wohnungen), mehr als die Hälfte (55,1 Prozent) in Mehrparteienhäusern (30.010 Wohnungen) und 0,9 Prozent in anderen Gebäuden (481 Wohnungen). 23,3 Prozent entfielen auf An-, Auf- und Umbautätigkeiten.

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