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Für die Fed-Zinsentscheidung ist an den Finanzmärkten eine Zinssenkung im Ausmaß von 25 Basispunkten als praktisch fix eingepreist. Mit Spannung erwartet wird vor allem, ob Fed-Chef Jerome Powell bei der anschließenden Pressekonferenz Hinweise auf die kommenden Zinsentscheidungen liefern wird.
"Interessant wird sein, inwiefern die Kommunikation der Fed signalisiert, dass eine Zinssenkung im Dezember zu erwarten ist. Auch diese ist weitgehend eingepreist", schreiben die Analysten der Helaba. "Sollte Powell diese Erwartung abschwächen, könnten die Börsen enttäuscht reagieren", so der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Für größere Kursausschläge bei einzelnen Aktien sorgte am Mittwoch auch die Ergebnisberichtssaison. An der Spitze des Euro-Stoxx-50 legten Adyen nach überraschend guten Zahlen um fünf Prozent zu. Der niederländische Zahlungsdienstleister hat im dritten Quartal etwas mehr eingenommen als von Experten erwartet. Der Umsatz ist dank guter Geschäfte mit Bestandskunden währungsbereinigt um mehr als ein Fünftel auf rund 598 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Die von Bloomberg erfassten Experten hatten mit rund 589 Mio. gerechnet.
Gut gesucht waren nach Zahlen auch die Aktien des Autobauers Mercedes-Benz und legten 4,4 Prozent zu. Mercedes hat im dritten Quartal unter anderem wegen seines laufenden Sparprogramms mit Stellenstreichungen einen Gewinneinbruch erlitten. Der Konzerngewinn brach um fast ein Drittel ein, auch höhere Zölle unter anderem in den USA und Wechselkurseffekte belasteten neben dem schwachen Geschäft im einstigen Wachstumsmarkt China. Analysten hatten in der wichtigen Pkw-Sparte allerdings mit einer noch schwächeren Entwicklung im Tagesgeschäft gerechnet. Seine Aktienrückkäufe will der Konzern zudem wieder aufnehmen, wenn auch zunächst in kleinerem Maße als ursprünglich in Aussicht gestellt.
Santander kletterten um 4,3 Prozent nach oben. Die spanische Großbank verdiente dank höherer Gebühren so gut wie nie. Der Gewinn markierte im dritten Quartal nach Angaben vom Mittwoch mit 3,5 Mrd. Euro einen Rekordwert und lag zudem höher, als befragte Analysten erwartet hatten. Ein Plus bei den Gebühren sowie ein Anstieg der gesamten Einnahmen um 0,87 Prozent machten einen Rückgang im Kreditgeschäft mehr als wett. Dazu kommen geringere Provisionen.
Adidas verloren indes als Schlusslicht im Euro-Stoxx-50 satte 10,4 Prozent. Die starken operativen Zuwächse haben sich im dritten Quartal kaum im Nettogewinn widergespiegelt. Das Nettoergebnis aus dem fortgeführten Geschäft stieg zwischen Juli und September nur um drei Prozent auf 482 Mio. Euro, wie der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller nach Nike am Mittwoch mitteilte. Das liege an Währungs- und Inflationseffekten sowie höheren Steuern, erklärte Adidas.