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Zentral für die Märkte war am Berichtstag die Entwicklung der Rohölnotierungen. So hatte die US-Regierung Sanktionen gegen große russische Öl-Firmen verhängt, was zu deutlichen Preisaufschlägen am Ölmarkt sorgte. Zudem wird darauf spekuliert, dass Indien und möglicherweise auch China auf Druck der USA auf russisches Rohöl verzichten.
Konjunkturseitig hat sich vor der anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Stimmung der Verbraucher im Euroraum minimal aufgehellt. Das Barometer für das Konsumklima stieg im Oktober um 0,7 Zähler auf minus 14,2 Punkte, blieb damit aber auf niedrigem Niveau. Das Verbrauchervertrauen bewegt sich weiter deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt.
Mit Blick auf den Euro-Stoxx-50 steigerten sich die Aktien von Eni um drei Prozent. TotalEnergies verteuerten sich um zwei Prozent.
Im Automobilsektor gab es indes einen massiven Kurssprung von 33 Prozent bei den Aktien von Volvo Cars zu sehen. Die Aktie reagierte damit auf die Zahlen zum dritten Quartal. Die Analysten von Jefferies verwiesen auf die deutlich besser als erwartete Marge. Der Sparplan des Autobauers greife offensichtlich schneller als gedacht.
Renault-Papiere konnten da nicht mithalten und verloren 3,1 Prozent. Der Autobauer habe die Konsensschätzung zwar marginal übertroffen, aber Überraschungen habe es nicht gegeben, hieß es von Jefferies.
Im Luxusgütersektor zogen Kering die Aufmerksamkeit auf sich. Die Aktie des französischen Luxusgüterherstellers legte um 8,7 Prozent zu und setzte damit die Erholung seit Anfang April fort. Nach Ansicht der Analysten der Deutschen Bank waren die Umsatzzahlen zum dritten Quartal besser als erwartet ausgefallen. Die Umsatzentwicklung habe über alle größeren Marken hinweg überzeugt.
Der Telekomsektor erhielt Schub durch Nokia. Der Netzwerkausrüster hatte im dritten Quartal überraschend gut abgeschnitten. Die Aktien verbesserten sich um 10,8 Prozent.
Für eine Enttäuschung sorgte dagegen Roche. Der Genussschein des Pharmakonzerns sank um 3,2 Prozent und setzte damit seine unterdurchschnittliche Entwicklung fort. Das Zahlenwerk und der Ausblick des Pharmakonzerns seien "gut, aber nicht gut genug", resümierte eine Aktienexpertin.
Und auch bei Carrefour kamen die jüngsten Umsatzzahlen nicht gut an. Die Aktie sackte um fast vier Prozent ab. JPMorgan-Analyst Borja Olcese bekräftigte seine "Underweight"-Empfehlung. Nachdem in der ersten Jahreshälfte das operative Ergebnis im Jahresvergleich bereits kräftig zurückgegangen sei, habe die Handelsdynamik des Supermarktbetreibers im dritten Quartal in allen Regionen die Erwartungen verfehlt.