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Im Handelsstreit zwischen den USA und China deutet sich eine Einigung an. Dies hatte Li Chenggang, Vize-Sekretär im chinesischen Handelsministerium, am Sonntag nach Gesprächen mit der US-Seite gesagt. Diese müsse nun auf beiden Seiten "ein internes Genehmigungsverfahren durchlaufen". Konkrete Angaben zu den Inhalten machte China zunächst nicht. Auch US-Finanzminister Scott Bessent sprach von positiven Verhandlungen in Kuala Lumpur, die Vorlauf für das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Donnerstag in Südkorea sind.
Im Verlauf der Woche stehen zudem mehrere wichtige Notenbank-Entscheide für die USA, den Euroraum und Japan an. Mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB), die am Donnerstag über ihre Zinspolitik entscheidet, erwarten die Analysten der Helaba keine Zinsänderung. "Anders stellt sich die Lage in den USA dar. Bei der FOMC-Sitzung am Mittwoch deutet sich eine erneute Zinssenkung an", schreiben die Fachleute.
Aus Branchensicht waren die konjunktursensiblen Technologiewerte europaweit stark gefragt. Sie folgten auch den positiven Vorgaben aus New York, wo Technologiewerte zum Wochenstart einmal mehr auf Rekordjagd gegangen waren. Im Euro-Stoxx hatten insofern Prosus mit einem Plus von fast drei Prozent klar die Nase vorn. Infineon steigerten sich um 2,4 Prozent.
In Zürich sackten Sika mit minus 4,3 Prozent an das SMI-Ende. Nach den am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen des Bauchemie- und Klebstoffherstellers äußerten sich nun einige Analysten kritisch zu den Aktien.
Die Papiere von Roche verloren nach einer Analystenabstufung 1,4 Prozent. Die Anteilsscheine des Pharmakonzerns wiesen einen Bewertungsaufschlag gegenüber der Branche auf, ohne Rechtfertigung durch entsprechendes Wachstum, schrieb Jefferies-Experte Michael Leuchten.
Die Aktien von Novartis fielen zum Wochenstart um 0,9 Prozent. Der Pharmakonzern hatte am Sonntagabend angekündigt, das US-Unternehmen Avidity Biosciences für 12 Milliarden US-Dollar kaufen zu wollen. Dies wäre die größte Übernahme seit Jahren.
Unter den festen Bankenwerten schlossen die Aktien von HSBC prozentuell unverändert. Die britische Großbank muss wegen einer Klage im Zusammenhang mit dem Betrugssystem des früheren US-Finanziers Bernard Madoff eine Rückstellung in Milliardenhöhe bilden. Die Bank werde im dritten Quartal 1,1 Milliarden Dollar zurücklegen. Zuvor hatte das Institut in einem jahrelangen Rechtsstreit einen Rückschlag erlitten.
Am deutschen Aktienmarkt schauten die Marktteilnehmer auf die Porsche AG. Beim Sportwagenbauer zehrten die Milliardenkosten für die Verbrenner-Verlängerung den Gewinn in den ersten drei Quartalen des Jahres fast vollständig auf. Die Aktien gewannen trotzdem drei Prozent an Wert.
Bayer erhielt in den USA die Zulassung für sein Menopause-Mittel Elinzanetant. Die Bayer-Papiere schlossen mit minus 0,6 Prozent tiefer. Die Nachricht sei keine allzu große Überraschung, hieß es am Markt.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN