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Europas Leitbörsen schließen nach EZB-Entscheid höher

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EZB-Leitzins wie erwartet unverändert belassen
 © APA/APA/AFP/XAVIER GALIANA
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Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,47 Prozent und schloss bei 5.386,77 Punkten. Der DAX in Frankfurt legte um 0,30 Prozent auf 23.703,65 Punkte zu. Außerhalb der Eurozone zeigte sich der britische FTSE-100 in London mit plus 0,78 Prozent auf 9.297,58 Punkte ebenfalls mit klaren Kursgewinnen.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet eine Zinspause eingelegt. Damit bleibt der Einlagesatz - das ist der Leitzins im Euroraum - bei 2,0 Prozent. Volkswirte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Ausblickend erklärte die Notenbank: "Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest." Der Hauptrefinanzierungszinssatz bleibt bei 2,15 Prozent.

Zudem traut die EZB der Wirtschaft im Euroraum in diesem Jahr etwas mehr Wachstum zu als noch vor drei Monaten. Das Bruttoinlandsprodukt in den 20 Ländern mit der Gemeinschaftswährung dürfte im laufenden Jahr nach jüngster EZB-Prognose um 1,2 Prozent zulegen. Im Juni hatte die Notenbank noch 0,9 Prozent Wachstum vorhergesagt. Für 2026 senkte die EZB ihre Wachstumsprognose leicht von 1,1 Prozent auf 1,0 Prozent.

In den USA hat sich die Inflation im August wie erwartet verstärkt. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Im Juli hatte die Inflation 2,7 Prozent betragen. Experten hatten unter anderem wegen erhöhter Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf importierte Waren verhängt hat, mit dem Anstieg der Teuerung gerechnet. Die US-Daten dürften darüber mitentscheiden, wie stark die allgemein erwartete Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche ausfällt. Eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gilt als sicher. Aber auch einem großen Zinsschritt von 0,50 Punkten wird mittlerweile eine gewisse Wahrscheinlichkeit beigemessen.

Stark zeigten sich unter anderem Baustoffwerte nach einem optimistischen Kommentar der US-Bank JPMorgan. Deren Expertin Elodie Rall bleibt bei ihrer Präferenz für Hersteller "schwerer Baustoffe" wie etwa Zement und stufte den italienischen Produzenten Buzzi Unicem auf "Overweight" hoch. Dies hievte dessen Titel mit 6,8 Prozent ins Plus.

Zum Spitzenreiter in der Branchenwertung avancierten aber Einzelhandelswerte mit einem Branchenplus von 2,31 Prozent. Titel des Textilhändlers und Zara-Mutter Inditex knüpften mit einem Anstieg um 2,66 Prozent an ihre Vortagsrally wegen eines besser als erwarteten zweiten Quartals an.

Bei den Einzelwerten hingegen waren es Stellantis, die im Euro-Stoxx-50 alle anderen hinter sich ließen. Mit Kursgewinnen in Höhe von 9,2 Prozent waren die Aktien des Automobilkonzerns klar an der Spitze. Airbus und Bayer verteuerten sich um jeweils rund 2,9 Prozent. Die größten Verluste fuhren SAP mit minus 1,74 Prozent ein.

Ein branchenweiter Analystenkommentar prägte außerdem im Bereich Personal- und Gebäudedienstleistungen das Bild. Aktien von Hays fielen in London um 2,2 Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies seine bisherige Kaufempfehlung aufgegeben hat. Eine solche spricht Analyst Allen Wells nun dem dänischen Konzern ISS aus, dessen Kurs um 3,9 Prozent anzog.

In London fielen noch drei Aktien mit deutlicheren Kursbewegungen nach vorgelegten Resultaten auf: Die Titel des Getränkeherstellers Fevertree stiegen um 12,5 Prozent, gefolgt vom Glücksspiel-Anbieter Playtech mit einem Kurssprung um 4,2 Prozent. Für den Online-Ticketingspezialisten Trainline ging es mit plus 12,2 Prozent ebenfalls steil nach oben.

In Frankreich überzeugte es die Anleger von Technip Energies, dass der Energie-Anlagenbauer den Geschäftsbereich Advanced Materials & Catalysts des US-amerikanischen Konzerns Ecovyst kaufen möchte. Der Technip-Aktienkurs kletterte nach dieser Ankündigung um 2,9 Prozent nach oben.

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