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Der Eurozone-Leitindex Euro-Stoxx-50 ging mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent bei 5.368,8 Punkten aus dem Handel. In Frankfurt gab der DAX hingegen um 0,4 Prozent auf 23.718,5 Zähler nach. Der französische CAC 40 legte zu und schloss um 0,2 Prozent höher bei 7.749,4 Einheiten. Außerhalb des Euro-Raums legte der britische FTSE-100 um 0,2 Prozent auf 9.242,5 Zähler zu.
Nach Meinung von Marktbeobachtern hat das Scheitern der französischen Regierung an den europäischen Finanzmärkten nur geringe Spuren hinterlassen. Die Anleger setzen zunehmend darauf, dass die Notenbank Fed noch in diesem Monat nach einer langen Pause weitere Zinssenkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft vornehmen wird, hieß es aus dem Handel.
Allerdings nahmen zuletzt auch die geopolitischen Spannungen wieder zu. Denn Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Doha, der Hauptstadt des Golfstaats Katar, angegriffen.
Aus Unternehmenssicht stand ein Milliarden-Deal im Rohstoffsektor im Anlegerfokus: Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American und der kanadische Kupferproduzent Teck Resources wollen sich zusammenschließen. Gemeinsam bringen die beiden Konzerne rund 54 Milliarden US-Dollar auf die Börsenwaage. Nach Abschluss der Transaktion sollen die Anteilseigner von Anglo-American etwa 62,4 Prozent und die Teck-Aktionäre etwa 37,6 Prozent am neuen Unternehmen Anglo Teck halten.
Aktienstratege Matt Britzman von Hargreaves Lansdown hob die in Aussicht gestellten jährlichen Kostensynergien und die avisierte Gewinnsteigerung positiv hervor. Den eigentlichen Mehrwert sieht er aber in den Wachstumschancen des künftigen Unternehmens. Für die Anleger von Anglo American versüße die Sonderdividende das kurzfristige Bild. Die Anglo-Papiere gingen in London um 9,1 Prozent höher aus dem Handel. Auch für Teck-Aktien ging es im US-Handel klar nach oben, sie stiegen um 13,5 Prozent.
Die Aktien von ABN Amro reagierten mit einem Kursrückgang von 0,8 Prozent auf die Nachricht, dass die niederländische Regierung mit einer weiteren Reduzierung ihrer Beteiligung an der Bank beginnt. Demzufolge soll der Staatsanteil von derzeit 30,5 Prozent auf etwa 20 Prozent sinken. Der Staat hatte mit seinem Einstieg während der großen Finanzkrise das Kreditinstitut gerettet.
Für die Aktien von Renault ging es um 3,6 Prozent nach oben auf 34,15 Euro. Zuvor hatte die Investmentbank Exane BNP die Papiere des Autobauers mit "Outperform" und einem Kursziel von 45 Euro die Bewertung wieder aufgenommen.
Innerhalb des Euro-Stoxx-50 waren BMW der größte Verlierer des Tages. Am ersten Tag der Automesse IAA in München sackten die BMW-Titel um bis zu 5,5 Prozent ab. Zum Schluss stand noch ein Minus von 4,2 Prozent zu Buche. Händler verwiesen auf Aussagen der Münchener zur Geschäftsentwicklung. Die Privatbank Metzler sieht Risiken für die Jahresziele, falls BMW weiter mit den hohen US-Zöllen zurechtkommen muss.
Am anderen Ende fanden sich Hermes mit plus 2,5 Prozent bei 2.095 Euro. Das Analysehaus Jefferies hat die Titel mit einem Kursziel von 2.300 Euro auf "Hold" belassen. Auch Sanofi gewannen 2,1 Prozent auf 80,77 Euro. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Sanofi auf "Buy" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen.