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Der US-Aktienmarkt hatte am Freitag deutlich zugelegt und auch zum Wochenstart ging es an der Wall Street im Verlauf weiter nach oben. Entspannungszeichen im Handelsstreit zwischen den USA und China und das Ausbleiben von Störfeuern von US-Regionalbanken hatten geholfen. In Asien sorgte für Erleichterung, dass sich in Japan inzwischen doch eine Regierungskoalition abzeichnet. In China fiel das weiter schleppende Wirtschaftswachstum zudem nicht ganz so schwach aus wie erwartet.
Stark gesucht waren zum Wochenstart Rüstungsaktien. So lagen die Aktien des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall mit einem Plus von 5,9 Prozent ganz oben im Euro-Stoxx-50 und im DAX. Rheinmetall hat am Montag einen Auftrag in Höhe von 3,4 Mrd. Euro für 222 Radschützenpanzer vom Typ Schakal für Deutschland und die Niederlande gemeldet.
In der Gunst der Anleger weit oben schlossen zudem Technologiewerte. Infineon gewannen am 2. Platz im europäischen Referenzindex gut fünf Prozent, gefolgt von SAP mit plus 3,3 Prozent.
Am Indexende büßten BNP Paribas 7,7 Prozent ein. Die Titel litten unter einer verlorenen Sammelklage im Zusammenhang mit Geschäften im Sudan. Analysten zufolge drohen der Bank nun hohe Kosten zur Beilegung der Klage. Die Aktien der französischen Konkurrenten Societe Generale und Credit Agricole sanken um 1,2 bzw. 0,8 Prozent. Als genereller Stimmungsdämpfer erwies sich die Bonitätsabstufung Frankreichs durch die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) vom späten Freitagabend.
Erfolgreich verlief am Montag der Börsenstart von Deutschlands größtem Marineschiffbauer TKMS. Nach 60 Euro zum Auftakt zogen die Aktien der ThyssenKrupp-Abspaltung in der Spitze bis auf 107 Euro an. Aus dem Handel gingen sie dann zu 81,10 Euro.
Die Papiere von Roche verloren trotz positiver Unternehmensnachrichten 0,9 Prozent. Der Pharmariese stellte vielversprechende Daten zum Augenmittel-Wirkstoff Vamikibart sowie zu seinem neuartigen Krebsmittel Giredestrant vor. Er erzielte zudem einen Phase-III-Forschungserfolg mit Tecentriq bei Blasenkrebs und erhielt eine US-Zulassung für Gazyva in einer erweiterten Indikation.
Dagegen verteuerten sich Kering-Aktien um 4,8 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern L'Oreal die Übernahme der Kosmetiksparte des Luxusgüterkonzerns für vier Milliarden Euro angekündigt hatte. Für L'Oreal-Titel ging es um 1,2 Prozent hoch.
Beim SMI-Spitzenreiter Holcim konnten sich die Anleger über ein Kursplus von 1,6 Prozent freuen. Der Baustoffkonzern kauft für 1,85 Milliarden Euro den deutschen Anbieter von Wandsystemen Xella, um sein Geschäft in Europa auszubauen.
Marktbewegende Konjunkturdaten standen zum Wochenstart nicht an. Wichtige Impulse von Datenseite erwarten die Analysten der Helaba erst gegen Ende der Woche, wenn Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, Frankreich und die Eurozone sowie Inflationsdaten für die USA veröffentlicht werden. Von den US-Preisdaten werden auch Hinweise auf die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche erhofft.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN