
Die Fonio-Gründer: CEO Daniel Keinrath (links) und Matthias Gruber, CTO.
Bei fonio.ai sitzen nun erstmals internationale Investoren mit in der KI-Telefonzentrale, und bestätigen mit ihrem Investment die eindrucksvolle Performance des Wiener Start-ups. Mit den drei Millionen Euro finanzieren die Gründer ihre ambitionierten Wachstumspläne und entwickeln das Produkt weiter.
Die Jahresbilanz des Wiener Start-ups beeindruckt. Bald 4.000 Unternehmen im DACH-Raum nutzen diese Sprach-KI, um Anrufe entgegen zu nehmen. 800.000 Calls pro Monat laufen mittlerweile über das System. Gut ein Jahr nach Gründung liegt der monatliche Umsatz damit bei knapp 300.000 Euro, erwirtschaftet von einem zwölfköpfigen Team, das bis Juni 2026 plant, einen Monatsumsatz von einer Million Euro zu erreichen.
Mit ihrer konsequenten Arbeit und offenen Kommunikation landeten die Gründer Daniel Keinrath und Matthias Gruber rasch am Investorenradar: „Gründer, die es schaffen, in 14 Monaten von 0 auf 300.000 Euro Monatsumsatz zu bootstrappen, sieht man selbst als einer der aktivsten Angelinvestoren Europas nicht alle Tage“, sagt Investor Christian Stieber.
Die Gründer sicherten sich für die Expansion jüngst drei Millionen Euro in einer Angelrunde unter der Beteiligung von Daniel Gutenberg (früher Meta-Investor), Christian Stieber (über 100 Investments), Robert Wuttke (10x Founders), Jens Lapinski (Angel Invest) sowie ein „Sequoia Scout“, wie sich das Frühphasenvehikel des bekannten US-Risikokapitalgebers Sequoia Capital nennt.
So zackig wie die Gründer im Tagesgeschäft agieren, so zackig schlossen sie die Runde ab – in nur elf Tagen, und gaben dem Investorendruck – die hätten dem Vernehmen nach auch sechs Millionen Euro gegeben – nicht nach, „um die strategische Kontrolle zu behalten und die Verwässerung gering zu halten“, heißt es in einer Aussendung.
Mit dem Geld sollen neue Märkte außerhalb des DACH-Raums erschlossen werden und die KI-Telefonielösung zu einer Omnichannel-Plattform ausgebaut werden, die auch E-Mails, Chats und andere Kommunikation automatisiert bearbeiten können soll.
Mitbewerber übernommen
Fonio ist aber nicht nur organisch gewachsen. Im Zuge eines Asset Deals wurde im September der oberösterreichische Konkurrent fluently übernommen. „Mir war klar, dass sich ein so großer Markt wie KI-Telefonassistenten rasch konsolidieren wird“, schreibt CEO und Mitgründer Daniel Keinrath in einem früheren LinkedIn-Post, und merkt scherzhaft an: „Mich hat es immer wahnsinnig gemacht, dass sie das Top-Resultat waren, wenn man nach „KI-Telefonassistent“ gegoogelt hat – und wir nie über Nummer 2 hinausgekommen sind.“ Gemeinsam geht es noch schneller, die fluently-Kunden wurden auf die fonio-Plattform migriert.
Vorausschauend investierte fonio unlängst vergleichsweise günstige 16.000 Euro in die .com-Domain, die ein italienischer Nudelhersteller hielt. „Kurzfristig können wir mit der Domain wenig anfangen. (…) Ziel ist aber, aus fonio eine Weltmarke zu machen. Und da gehört eine .com Domain einfach dazu“, schreibt Keinrath auf dem Karrierenetzwerk.
Zum Unternehmen
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Fonio.ai war im Herbst 2024 von Daniel Keinrath und Matthias Gruber gegründet worden und hat Ende 2025 zwölf Mitarbeitende. Die beiden Gründer hatten den aus den USA kommenden Trend zu Sprach-KI früh aufgegriffen und brachten ein deutschsprachiges Produkt auf den Markt, das vor allem durch einfache Handhabung überzeugt. Auf der Fonio-Plattform können Kundinnen und Kunden personalisierte KI-Telefonassistenten erstellen, die rund um die Uhr erreichbar sind und natürliche Gespräche führen. Abgerechnet wird pro Minute, ab 15 Cent.
