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Warum das Kapital zögert in Österreich zu investieren

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Laut Austrian Investing Report 2025 könnten heuer rund 225 Millionen Euro in heimische Start-ups, KMU & Co fließen. Investoren zögern jedoch - auch wegen fehlender politischer Rahmenbedingungen.

Die Investorenschaft ist derzeit teils zögerlich in Österreichs Start-ups zu investieren. „Das Kapital wäre da“, betonte invest.austria-Präsident Niki Futter bei der Präsentation des Austrian Investing Reports 2025. Laut dieser Umfrage wären Angel Investoren und institutionelle Investoren wie Private Equity Fonds, Beteiligungsgesellschaften und Family Offices bereit rund 225 Millionen Euro in heimische Start-ups und CO. zu investieren.

Damit das Geld fließt, brauche es aber auch „die richtigen Rahmenbedingungen"“, betont Futter. Wünschenswert wären Vereinfachungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, um mehr Fachkräfte ins Land zu bekommen, mehr Mitarbeiterbeteiligungen, ein stärkerer Fokus auf Spin-offs aus Universitäten oder Steueranreize für jene, die in riskante Assetklassen investieren.

Regierung bastelt an Dachfonds

Die Regierung ortet im Bereich private Risikofinanzierung noch viel Potenzial und hat deshalb die Etablierung eines Dachfonds ins aktuelle Regierungsprogramm aufgenommen, der laut der zuständigen Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) „bis Ende 2026“ aufgesetzt werden soll. Wie dieser Dachfonds, der die Dividenden der Staatsholding ÖBAG von Schwergewichten wie OMV oder Verbund reinvestieren will, genau aussehen könnte, lesen Sie hier.

Beim Dachfonds „geht Qualität vor Geschwindigkeit“, so die Staatssekretärin. Begonnen werden soll mit einer kleineren Summe, die sich vielleicht zu 1 Mrd. Euro weiterentwickle. Der Fonds soll der Weiterentwicklung des Wirtschafts- und Kapitalmarktstandorts Österreich dienen.

Die Bundesregierung werde alle Vorkehrungen treffen, „damit wir einen guten rot-weiß-roten Dachfonds auf den Weg bringen, der für Investoren interessant ist und Österreich als Start-up-Nation international attraktiv macht“. In Deutschland und Frankreich, und auch in den USA und Asien, gebe es bereits seit Längerem solche Fonds, von denen man lernen könne. Der Dachfonds müsse so gebaut werden, dass Institutionen wie Pensionskassen, Vorsorgekassen, Versicherungen und Stiftungen sagen, „dass sie mit Geld reingehen“. Wesentlich sei, eine Risikostreuung reinzubringen. Ziel sei es, „möglichst viel privates Kapital zu mobilisieren“.

Vereinfachte Rot-Weiß-Rot-Karte soll mehr Fachkräfte ins Land locken

Daneben müsse an der Rot-Weiß-Rot-Karte gearbeitet werden. Derzeit seien hierzulande rund 30.000 Menschen in innovativen und aufstrebenden Unternehmen, die Risikokapital brauchen, beschäftigt. „Wir sehen hier ein Potenzial von 200.000 Arbeitsplätzen in Österreich“, sagte die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Langfristig seien Start-ups „keine Randerscheinung mehr“.

Investorinnen und Investoren sehen im geplanten rot-weiß-rot Dachfonds laut invest.austria „einen zentralen Hebel, um Kapital wirksam zu mobilisieren“. Für den aktuellen Report wurden die Antworten von 165 Angel Investorinnen und Investoren sowie institutionellen Anlegern ausgewertet, die zwischen 6. März und 5. Mai befragt wurden.

invest.austria ist laut Eigenangaben die nationale Interessenvertretung von Investorinnen und Investoren am vorbörslichen Kapitalmarkt in Österreich. Der Verein widmet sich laut Homepage der Förderung von Privatinvestorinnen und Privatinvestoren- auch Business Angels oder Angel Investors genannt - und dem Private Equity bzw. Venture Capital Markt, um die Innovationskraft und Wirtschaftsleistung von Start-ups und Mittelstandsunternehmen in Österreich zu stärken. Der Verein versteht sich als Informations-, PR- und Vernetzungsplattform sowie als Interessenvertretung von und für Investorinnen und Investoren in Österreich.

(trend/APA)

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