Trend Logo

Wall Street geht tiefer aus dem Handel

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
Gewinnmitnahmen bei Nvidia
 © APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/MICHAEL M. SANTIAGO
©APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/MICHAEL M. SANTIAGO
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die US-Börsen haben sich am Dienstag nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Der Dow Jones Industrial sank um 0,55 Prozent auf 45.295,81 Punkte, schloss damit aber in der Nähe seines Tageshochs. Der S&P-500 büßte zum Sitzungsende 0,69 Prozent ein und notierte bei 6.415,54 Zählern. Für den Nasdaq Composite ging es um 0,82 Prozent abwärts auf 21.279,63 Einheiten.

von

Steigende Zinsen an den Kapitalmärkten haben die Wall Street am Berichtstag belastet. Die Gefahr weiter steigender Staatsschulden veranlasste Investoren zu Verkäufen von US-Staatsanleihen. Im Gegenzug stiegen deren Renditen. Die Verzinsung 30-jähriger US-Papiere erreichte mit knapp fünf Prozent den höchsten Stand seit Juli. Das wiederum lastete an den Aktienbörsen auf der Tech-Branche, die bei vielen Anlegern als sehr hoch bewertet gilt. Bei steigenden Zinsen hinterfragen Anleger diese hohen Bewertungen.

Ins Blickfeld rückten auch Konjunkturdaten. Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im August etwas aufgehellt, verfehlte damit aber die Erwartungen. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg um 0,7 Punkte auf 48,7 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) in Tempe mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt hingegen mit einem Anstieg auf 49,0 Punkte gerechnet. Der ISM-Index liegt weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies signalisiert ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivität.

Für mehr Aufmerksamkeit dürfte allerdings der am Freitag anstehende, monatliche Arbeitsmarktbericht sorgen. Er ist wichtig für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed. Dass diese bei ihrer Sitzung am 17. September erstmals im laufenden Jahr die Zinsen senken wird, gilt am Markt als nahezu sicher.

Weiter Sorgen macht den Anlegern zudem der schwelende Konflikt zwischen Donald Trump und der Fed um die Unabhängigkeit der Notenbank. Der US-Präsident fordert von den Währungshütern nicht nur immer wieder eine deutliche Lockerung ihrer Geldpolitik, sondern hat mit der angekündigten Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei Hypothekenverträgen auch einen Präzedenzfall geschaffen. Cook wehrt sich gerichtlich gegen ihren Rauswurf.

Unter den großen Werten kam es bei Nvidia zu Gewinnmitnahmen, die Titel schlossen zwei Prozent im Minus. Am Donnerstag waren die Titel des KI-Chip-Spezialisten nur hauchdünn unter ihrem zweieinhalb Wochen alten Rekordhoch geblieben. Abgesehen von Nike, die ex Dividende gehandelt wurden, waren die Nvidia-Titel somit das Schlusslicht im Dow Jones. Gefolgt von Goldman Sachs und Cisco, die jeweils rund 1,9 Prozent an Wert verloren.

Pepsico legten hingegen um 1,1 Prozent zu. Der Hedgefonds Elliott bestätigte seinen Einstieg mit vier Milliarden US-Dollar bei dem Softdrinkhersteller. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf informierte Kreise über den Einstieg und eine geplante Kampagne von Elliott berichtet, um Veränderungen zur Verbesserung des Aktienkurses zu erreichen. Der Börsenwert des Unternehmens ist in etwas mehr als zwei Jahren um mehr als ein Viertel geschrumpft.

Größte Gewinner im Dow Jones Industrial waren die Titel des Pharmakonzerns Merck, die um 1,6 Prozent zulegten. Auch Boeing verteuerten sich um 1,15 Prozent.

Keine Euphorie löste unter Investoren die Nachricht aus, dass sich der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz in zwei separate börsennotierte Unternehmen aufspalten wird. Bereits im Mai hatte Kraft Heinz "mögliche strategische Transaktionen" publik gemacht. Die Aufspaltung macht die Fusion der beiden Branchengrößen Heinz und Kraft aus dem Jahr 2015 wieder rückgängig. Der Kurs rasselte sieben Prozent abwärts.

Der Getränkehersteller Constellation Brands kappte wegen einer schwachen Biernachfrage die Unternehmensziele für das Geschäftsjahr 2026. Das brockte dem Kurs einen Verlust von 6,6 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit 2020.

Das Biotech-Unternehmen United Therapeutics erreichte in einer Studie für ein Lungenmedikament das angestrebte Ziel in puncto Wirksamkeit. Daraufhin schnellte der Kurs um 32,8 Prozent nach oben auf ein Rekordhoch.

Über die Autoren

Logo
Bleiben Sie im trend.