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Der Dow Jones verlor 0,23 Prozent auf 47.522,12 Einheiten. Der marktbreite S&P-500 gab um 0,99 Prozent auf 6.822,34 Einheiten nach. Der Nasdaq Composite sackte um klare 1,57 Prozent auf 23.581,14 Zähler ab.
Aus geldpolitischer Sicht wirkten Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell vom Vorabend nach. Dieser hatte am Mittwoch die Hoffnung auf eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr gedämpft. "Eine weitere Senkung des Leitzinses bei der Dezember-Sitzung ist alles andere als sicher", hatte er gesagt. Analysten waren bisher hingegen von einer erneuten Lockerung der Geldpolitik zum Jahresende ausgegangen.
Dass das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping laut Marktbeobachtern einige Fortschritte brachte, konnte die wichtigsten Aktienindizes indes nicht nachhaltig stützen - nicht zuletzt, weil der große Durchbruch ausblieb. So wurden laut Trump die Hindernisse durch Exportkontrollen Chinas auf seltene Erden vorläufig aus dem Weg geräumt. Zudem kündigte der US-Präsident an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken. Diese zusätzlichen Importgebühren von ursprünglich 20 Prozent hatte Trumps Regierung wegen der tödlichen Krise rund um die Modedroge Fentanyl eingeführt.
Die ersten Berichte von den sieben Tech-Giganten, den sogenannten "Magnificent Seven", offenbarten unterdessen Licht und Schatten. So steigerte die Google-Mutter Alphabet ihren Quartalsgewinn trotz einer Milliardenstrafe der Europäischen Union um rund ein Drittel und übertraf damit die Erwartungen. Die A- und C-Aktien des Unternehmens setzten ihre Rekordrally fort und gewannen jeweils mehr als zwei Prozent hinzu.
Microsoft verloren dagegen 2,9 Prozent, obwohl der Software-Konzern wegen einer weiter hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste weiter kräftig wuchs. Dennoch seien die hohen Erwartungen an das Cloud-Wachstum knapp verfehlt worden, begründete ein Börsianer die Kursverluste.
Um über 11 Prozent sackten die Anteilscheine von Meta ab, denn der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern schraubt das Tempo für Investitionen in die KI kräftig nach oben. In diesem Jahr sollen die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für 2026 kündigte Meta noch "erheblich höhere" Ausgaben an, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.
Dass der Pharmakonzern Novo Nordisk die Biotechfirma Metsera übernehmen will, sorgte für einen Kurssprung von 22,1 Prozent. Sollten die Dänen mit ihrer Milliardenofferte erfolgreich sein, würden sie das US-Biotech-Unternehmen dem Rivalen Pfizer vor der Nase wegschnappen.
Tesla büßten 4,6 Prozent ein. Nicht nur, dass der Rivale BYD einen Gewinneinbruch verzeichnete, belastete die Aktie. Der E-Autohersteller rief zudem wegen eines möglichen Problems bei der Installation einer Offroad-Lichtleiste knapp 6.200 Cybertrucks zurück. Es ist der inzwischen zehnte Rückruf in nur zwei Jahren.
Die Anteile von Chipotle Mexican Grill rasselten um 18,2 Prozent ab. Die Restaurantkette verstimmte Anleger mit einer gesenkten Prognose. Das kalifornische Unternehmen rechnet für 2025 mit einem Umsatzrückgang, nachdem es zuvor von stabilen Erlösen ausgegangen war.