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Microsoft will nach eigenen Angaben unter anderem den größten Supercomputer des Landes bauen. Das übrige Geld soll für bereits bestehende Microsoft-Aktivitäten in Großbritannien verwendet werden.
Es ist die umfangreichste der Investitionszusagen an Großbritannien, die US-Tech-Konzerne anlässlich von Trumps Staatsbesuch machten. Insgesamt sollen demnach 42 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. Die Investitionen sind Teil eines "Technologie-Wohlstandsabkommen", das auch Vereinbarungen zur Zusammenarbeit im Atom- und Raumfahrtsektor umfasst.
Microsoft wolle "neue Möglichkeiten für Menschen und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen und sicherstellen, dass Amerika ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Tech-Partner für das Vereinigte Königreich bleibt", erklärte Konzernchef Satya Nadella im Onlinedienst X. Darum verdopple Microsoft seine dortigen Investitionen.
Microsoft beschäftigt laut Nadella 6.000 Mitarbeiter in Großbritannien. Das Unternehmen betreibt dort mehrere Rechenzentren, KI-Forschungslabore sowie Videospielstudios. "Im Laufe dieser Woche werden wir auch neue Investitionen in Rechenzentren in den Vereinigten Staaten bekannt geben", fügte Nadella hinzu.
Eine weitere bedeutende Vereinbarung sieht vor, dass das in London ansässige Unternehmen Nscale zusammen mit dem KI-Unternehmen OpenAI und dem Chiphersteller Nvidia aus den USA eine britische Version der US-KI-Infrastruktur-Initiative "Stargate" auf die Beine stellt. Nvidia will dabei in Zusammenarbeit mit britischen Firmen 120.000 hochmoderne GPU-Computerchips in Großbritannien installieren - so viele wie in keinem anderen Land Europas. Der Konzern Google sagte zudem fünf Milliarden Dollar an KI-Investitionen in den kommenden zwei Jahren zu.
Trump war Dienstagabend um 21.07 Uhr Ortszeit (22.07 Uhr MESZ) auf dem Flughafen Stansted in der Nähe von London gelandet. Bei seinem für Donnerstag geplanten Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer wird er von einigen Chefs von US-Tech-Firmen begleitet.
Die Investitionszusagen erfolgen trotz Spannungen zwischen beiden Ländern wegen einer britischen Digitalsteuer. Trump sieht diese gegen US-Tech-Konzerne gerichtet und hat daher mit Strafzöllen gedroht.
Laut einem aktuellen KI-Index der US-Universität Stanford gehört Großbritannien zu den Ländern weltweit, die im vergangenen Jahrzehnt die größten privaten Investitionen in KI mobilisieren konnten. In China und in den USA ist demnach allerdings deutlich mehr Geld in die Zukunftsbranche geflossen.