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Die weltgrößte Volkswirtschaft hatte im August erneut weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach unten revidiert. Angesichts der schwachen Daten dürfte einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed Mitte September kaum noch etwas im Wege stehen, allerdings nähren die Jobdaten mittlerweile auch Konjunktursorgen.
"Eine derart deutliche Verlangsamung des Stellenaufbaus findet üblicherweise nur im Vorfeld einer Rezession statt. Dies wird die Sorgen bei der Fed erhöhen, dass sie zu lange gewartet hat und daher jetzt schneller agieren muss. Die Situation erinnert an den letzten Sommer, als die Fed nach einer Reihe schwacher Zahlen (und einer ebenfalls starken Abwärtsrevision beim jährlichen Benchmarking) ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Schritt eingeleitet haben", formulierte die Commerzbank.
"Die US-Wirtschaft ist auf Sinkflug. Das zeigen die heute erneut sehr schwachen Arbeitsmarktdaten. Ein Jobaufbau von lediglich 22.000 ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Konjunktur lahmt", hieß bei der VP Bank.
Im Fokus stand einmal mehr die Halbleiterbranche nach überraschend starken Geschäftszahlen von Broadcom. Der Anbieter von Software und Technik für die Chip-Produzenten hat Umsatz und Gewinn zuletzt stärker gesteigert als erwartet und von Lösungen rund um die Künstliche Intelligenz profitiert. Zum Wochenschluss schnellte der Kurs um mehr als neun Prozent nach oben.
Unter den weiteren Technologieschwergewichten gewannen Tesla-Papiere um 3,6 Prozent. Der Elektroautobauer legte eine schon lange erwartete Vergütungsvereinbarung für Konzernchef Elon Musk vor, deren Wert sich auf rund eine Billion US-Dollar belaufen könnte - ein beispielloses Paket in der amerikanischen Unternehmenswelt. Es enthält allerdings eine Reihe ehrgeiziger Zielvorgaben, die Musk erfüllen muss, um die volle Vergütung zu erhalten.
Zur positiven Marktreaktion schrieb UBS-Analyst Joseph Spak, der Vorschlag verdeutliche das enorme Zukunftspotenzial von Tesla und binde Musk enger an das Unternehmen. Von der Erreichung der Ziele würden zudem auch die anderen Aktionäre profitieren. Am 6. November sollen die Aktionäre über den Vorschlag abstimmen.
Aus der Bekleidungsbranche gibt es dagegen eine Hiobsbotschaft. Der vor allem für Yoga-Kleidung bekannte Sportartikelkonzern Lululemon hat die Geschäftsziele gekappt. Der Aktienkurs brach um fast 20 Prozent ein.
Aktien von Biontech schnellten hingegen um mehr als acht Prozent nach oben. Eine experimentelle Therapie des Biotech-Unternehmens gegen Brustkrebs hat laut Zwischenergebnissen in einer Studie Erfolg gezeigt.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT