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Der marktbreitere S&P-500 erreichte am Berichtstag ein neues Rekordhoch bei 6.718 Punkten und ging letzten Endes bei 6.711,20 Zählern aus dem Handel, ein Plus von 0,34 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq Composite ging es um 0,42 Prozent auf 22.755,16 Einheiten hinauf.
Nach der abgelaufenen Frist für einen Übergangshaushalt stehen die US-Regierungsgeschäfte in den Vereinigten Staaten teilweise still. Im Ringen um die Aufstellung eines Übergangshaushalts sind die Bemühungen im US-Senat erneut gescheitert. Notwendige Vorabstimmungen, damit die Beratungen überhaupt beginnen, verfehlten die erforderliche Mehrheit: zunächst für einen Gesetzesentwurf der Demokraten, dann für einen der Republikaner. Aktuell gibt es somit keine Aussicht auf ein Ende des "Shutdowns".
Laut Eric Winogard, Chefvolkswirt USA bei AllianceBernstein, erleben die USA bereits den 22. "Shutdown" seit 1979. Diesmal aber könnte die Stilllegung der Verwaltung ernsthafte Folgen haben, vor allem wenn sie länger andauere und so die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten verhindere, die die Notenbank für ihren geldpolitischen Kurs dringend benötige. Am Freitag etwa steht eigentlich der für Fed-Entscheidungen wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht an.
"Solange der Shutdown andauert, dürfte die Erhebung und Veröffentlichung weiterer Wirtschaftsdaten behindert sein, insbesondere auch die der Inflationsdaten", sagte Winogard. Für die US-Notenbank Fed könnte dies problematisch werden, zumal Ende Oktober die nächste Zinssitzung ansteht. "Auch ohne die fehlenden Daten steht das Komitee bereits vor der schwierigen Aufgabe, einen schwächelnden Arbeitsmarkt mit erheblichen Abwärtsrisiken gegen ein zunehmend inflationäres Umfeld abzuwägen."
Branchenseitig zeigten sich Pharmawerte stark nachgefragt. Amgen und Merck & Co zogen um 5,8 beziehungsweise 7,4 Prozent hoch. Tags zuvor hatte die US-Regierung im Streit über hohe Medikamentenpreise mit dem Branchenriesen Pfizer (plus 6,8 Prozent) eine erste Vereinbarung bekannt gegeben. Dieser hatte sich tags zuvor bereit erklärt, Preise für Medikamente im Rahmen von Medicaid im Gegenzug für Zollerleichterungen zu senken. Laut Präsident Donald Trump sollen weitere Vereinbarungen mit anderen Pharmakonzernen folgen.
Unter den Einzelwerten legten indes Nike nach starken Resultaten des Sportartikelherstellers um 6,4 Prozent zu. In Anlehnung an den bekannten Werbeslogan "Just Do It" titelten die Analysten Randal Konik von Jefferies und Matthew Boss von JPMorgan in ihren Kommentaren mit "Just Buy It". Laut Konik ist der Wendepunkt da. Die Amerikaner arbeiteten daran, ihre Marke langfristig zu stärken.
Der US-Halbleiterhersteller Qualcomm setzt laut einem Medienbericht bei seinen neuen Flaggschiff-Chips auf die neueste Rechnerarchitektur von Arm Holdings. Die Chips von Qualcomm für PCs und Smartphones sollen mit neuen Funktionen eine bessere Leistung bei Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglichen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Qualcomm-Aktien gewannen 0,1 Prozent. ARM-Holdings-Aktien gewannen 6,3 Prozent an Wert.
In den Fokus rückten am Mittwoch wieder die Aktien von Lithium Americas. Diese hatten in der Vorwoche schon Schlagzeilen gemacht mit Spekulationen über eine Staatsbeteiligung, die sich nun bewahrheitet. Es trieb den Kurs um 23,3 Prozent nach oben, da das Energieministerium nun einsteigt.