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Marktbeobachter verwiesen auf die traditionell gute Bilanz des angelaufenen Börsenmonats November und Hoffnungen auf eine Jahresendrally. Sie warnten aber auch vor Risiken, etwa mögliche Störfeuer aus den USA durch die Handelspolitik sowie den Regierungsshutdowns.
Zudem wurden in Europa am Montag ermutigende konjunkturelle Frühindikatoren veröffentlicht. In Frankreich, Italien und Spanien fielen industrielle Einkaufsmanagerindizes jeweils etwas besser als erwartet aus. Auf Eurozonen-Ebene hellte sich die Stimmung etwas auf und erreichte wie erwartet die Wachstumsschwelle. Außerdem hat sich in der britischen Industrie die Stimmung im Oktober etwas besser als erwartet entwickelt.
Anleger wurden in diesem Umfeld wieder etwas mehr risikobereiter. Dies galt vor allem für den Autosektor, dessen europäischer Teilindex mit einem durchschnittlichen Plus von 0,8 Prozent von der Hoffnung auf einen Ausweg aus den Lieferproblemen des Chip-Herstellers Nexperia profitierte. Chinas Regierung hatte zuvor die Ausfuhr dringend benötigter Halbleiter in Aussicht gestellt.
Entsprechend gehörten viele Autowerte zu den Gewinnern am europäischen Aktienmarkt. Neben den deutschen Autobauern Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz fielen auf europäischer Bühne vor allem Stellantis, Renault und der Zulieferer Valeo positiv auf. Ihre Aktien an der Pariser Börse zogen um bis zu 2,7 Prozent an.
An der irischen Börse profitierten die Ryanair-Anteilsscheine von einer Erhöhung der Passagierprognose des Billigfliegers. Die Papiere gewannen vier Prozent an Wert. Europas größter Billigflieger erhöhte sein Passagierziel für das laufende Geschäftsjahr und übertraf mit seinem Nachsteuergewinn im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen.
Beim Branchenkollegen Lufthansa gab es ein Plus von 5,7 Prozent zu sehen. Nach einem positiven Kommentar der UBS haben die Aktien der AUA-Mutter damit die jüngste Kursrally fortgesetzt.
In Zürich waren die Aktien von Nestle mit plus 1,1 Prozent ein Profiteur einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank. Noch deutlicher zeigte sich eine positive Einschätzung jedoch bei Richemont, für die es am 2. Platz im SMI um zwei Prozent nach oben ging. Die britische Bank HSBC hatte dem Luxusgüterkonzern eine Kaufempfehlung ausgesprochen.
An der Mailänder Börse machte sich bei den Anteilen des Energieunternehmens A2A mit einem Kurssprung um 7,2 Prozent Fantasie als Profiteur des Ausbaus von Rechenzentren breit. Dies zumindest stellte Analystin Sarah Lester von Morgan Stanley in einer Hochstufung auf "Overweight" in Aussicht. Aus ähnlichen Gründen setzten die Siemens-Energy-Aktien unter den besten Euro-Stoxx-Werten ihre Rekordrally mit plus 2,5 Prozent fort.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN