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Spanien in Top 10 der wichtigsten Exportkunden Deutschlands

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Wirtschaftsboom in Spanien hält seit Jahren an
 © APA/APA/AFP/CESAR MANSO
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Spanien hat sich zu einem Lichtblick für die mit hohen US-Zöllen und schrumpfendem China-Geschäft kämpfenden deutschen Exporteure gemausert: Das südeuropäische Land wird nach Prognose der bundeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) im zu Ende gehenden Jahr unter die Top 10 der wichtigsten Kunden aufrücken - zum ersten Mal seit 2009. Demnach werden die Ausfuhren nach Spanien 2025 um 8,5 Prozent auf 58,8 Mrd. Euro wachsen.

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Das reicht für Platz zehn, wie aus der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorliegenden Prognose hervorgeht. In keinem anderen Land aus der Gruppe der zehn wichtigsten Abnehmerländer wächst das Geschäft stärker. Die deutsche Industrie profitiert damit von dem seit Jahren anhaltenden Wirtschaftsboom in Spanien. Dort dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr nach Prognose der Industriestaaten-Organisation OECD um 2,9 Prozent wachsen, während für Deutschland nur ein mageres Plus von 0,3 Prozent vorausgesagt wird.

"Aktuell profitieren deutsche Unternehmen definitiv von der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Spanien", sagte GTAI-Experte Friedrich Henle. "Ein Haupttreiber der aktuell guten Konjunktur ⁠ist die private Nachfrage, unterstützt durch den Tourismusboom und eine verstärkte Zuwanderung." Aber auch Unternehmen investierten zunehmend, um die verstärkte Nachfrage bedienen zu können. Gefragt sind dadurch vor allem Maschinen und Ausrüstungen aus Deutschland, aber auch chemische Erzeugnisse sowie Fahrzeuge und Kfz-Teile.

"Die Importe von Investitionsgütern wachsen in Spanien in diesem Jahr sehr stark", sagte auch der Europa-Chefvolkswirt vom Beratungsunternehmen Oxford Economics, Ángel Talavera. Die Bundesrepublik biete dafür den passenden Exportmix. Deutschland sollte deshalb auf eine Stärkung des europäischen Binnenmarktes drängen. "Die europäischen Exporte können die schwächelnden Verkäufe in die USA und nach China ausgleichen", sagte Talavera. Ein Rückgang der Ausfuhren in die beiden größten Volkswirtschaften der ⁠Welt um zehn Prozent könne durch ein Wachstum von drei Prozent in die EU-Staaten ausgeglichen werden. "Das Problem ist, dass die Schwäche der europäischen Inlandsnachfrage derzeit dazu führt, dass selbst relativ moderate Exportzuwächse schwer zu erreichen sind", ⁠fügte Talavera hinzu.

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