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Getragen wurde der Aufschwung im Sommer vom Außenhandel. Die Exporte wuchsen um 2,2 Prozent zum Vorquartal, angekurbelt von Lieferungen aus der Luftfahrtindustrie. Die Importe schrumpften dagegen um 0,4 Prozent. Zudem zogen die Investitionen der Unternehmen um 0,9 Prozent an. Der private Konsum - Frankreichs traditioneller Wachstumsmotor - legte dagegen nur um 0,1 Prozent zu.
Frankreich ist im Sommer in eine noch tiefere politische Krise geschlittert, als Oppositionsparteien dem Ministerpräsidenten in der Nationalversammlung das Vertrauen entzogen und stürzten - zu einer Zeit, in der die Regierung ihren Haushaltsplan für 2026 dem Parlament vorlegen wollte. Die Neuverschuldung liegt seit Jahren über der EU-Obergrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Das führte mittlerweile zu Herabstufungen der Kreditwürdigkeit durch drei Ratingagenturen.
Die Ratingagentur S&P begründete dies damit, dass die Haushaltskonsolidierung langsamer als erwartet ausfallen werde, da es an zusätzlichen Maßnahmen zur Senkung des Defizits fehle. "Wir gehen davon aus, dass die politische Unsicherheit die französische Wirtschaft beeinträchtigen wird, indem sie die Investitionstätigkeit und den privaten Verbrauch und damit das Wirtschaftswachstum bremst", hieß es kürzlich in der Mitteilung. Spanien hatte am Mittwoch als erstes großes Euroland die Bilanz für das Sommerquartal vorgelegt und ein Wachstum von 0,6 Prozent gemeldet.
PARIS - FRANKREICH: FOTO: APA/APA/AFP/JOEL SAGET