
von
Angesichts der weiter schwelenden Regierungskrise in Frankreich haben sich die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten am Dienstag zurückgehalten. Der Präsident der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas, Emmanuel Macron, gerät immer stärker unter Druck. Während der zurückgetretene Premier Sébastien Lecornu mit den Parteispitzen Beratungen über einen Ausweg aus der Krise aufnahm, gehen bisherige Vertraute vom Präsidenten klar auf Distanz zu ihm.
"Die Marktteilnehmer stehen derzeit an den Seitenlinien und warten auf weitere Handelsimpulse", so Marktexperte Andreas Lipkow. Der Optimismus scheine sich vor der bald beginnenden Berichtssaison langsam zu verflüchtigen, um der Frage nach den Bewertungsständen der Aktienmärkte in den USA und Europa Platz zu machen.
Im DAX richteten sich die Blicke am Dienstag vor allem auf Bayer, die beiden Autobauer BMW und Mercedes sowie Gea. Die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns setzten ihre jüngste Korrektur fort und verloren weitere 2,0 Prozent.
Ebenfalls um 2,0 Prozent ging es für BMW nach Absatzzahlen für das dritte Quartal abwärts, womit der Großteil der Kursgewinne vom Montag wieder Geschichte ist. Die Mercedes-Aktien, die sich am Vortag kaum bewegt hatten, erholten sich dagegen wieder weitgehend von ihrer Talfahrt, die sie im Tagesverlauf wegen der Absatzzahlen eingeschlagen hatten. Sie schlossen nur noch 0,4 Prozent schwächer. Nach fünf Rückgängen in Folge meldete BMW für das abgeschlossene Jahresviertel den ersten Anstieg seit eineinhalb Jahren, während Mercedes einen neuerlichen Absatzrückgang bekannt gab.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN