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Zum Wochenschluss dürfte das Treffen der Währungshüter in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming im Zentrum stehen, vor allem die Frage nach der Zinspolitik der Federal Reserve. "Acht von zehn Anlegern erwarten im September eine Zinssenkung der US-Notenbank", erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Bleiben morgen die Hinweise von Fed-Chef Powell in Jackson Hole darauf aus, dürfte der Aktienmarkt entsprechend unter Druck geraten." Vor diesem Hintergrund gingen Investoren vorerst keine größeren Engagements ein.
Schwächster Sektor waren bis Handelsschluss die Medienbranche. Hier belastete der Kurseinbruch von CTS Eventim, zu dem in Österreich oeticket gehört. Beim Ticketvermarkter und Konzertveranstalter läuft das Geschäft nach einem starken Jahresstart unerwartet schwach. Rückläufige Einnahmen aus eigenen Konzerten und die teure Integration erworbener Unternehmen ließen den Gewinn im zweiten Quartal um fast ein Viertel schmelzen. Die Aktie sackte um 16,9 Prozent ab.
Noch deutlicher erwischte es Titel von WH Smith. Das britische Buchhandelsunternehmen hatte wegen eines Bilanzierungsfehlers seinen Ausblick gesenkt. Der Wert brach um über 40 Prozent ein.
Im Bankensektor gaben Aktien der italienischen Mediobanca um 1,4 Prozent nach. Die Investmentbank darf nicht wie geplant den Vermögensverwalter des Versicherers Generali übernehmen. Die Mediobanca-Aktionärinnen und -aktionäre lehnten das Vorhaben von Bankchef Alberto Nagel ab, die Banca Generali zu kaufen. Banca Generali verloren 2,9 Prozent.
Unter den Versicherern ragten Aktien der niederländischen Aegon hervor. Nach Zahlen stieg der Wert um 7,6 Prozent. Der Versicherer will den laufenden Aktienrückkauf verstärken und die Dividende erhöhen.