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Vor den nun anstehenden Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Kiewer Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj über Wege aus dem russischen Angriffskrieg hielten sich die Anleger nun weiter zurück. Der Ukrainer wird bei seiner Reise nach Washington von europäischen Regierungschefs und Spitzenpolitikern begleitet. Stunden vor dem Treffen von Trump und Selenskyj liegen die Sichtweisen darauf, wer das Kriegsende herbeiführen könnte, weit auseinander.
Der DAX schloss 0,18 Prozent tiefer bei 24.314,77 Einheiten. Der FTSE-100 gewann hingegen 0,21 Prozent auf 9.157,74 Einheiten.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 zählten die Versorger zu den Kursgewinnern. Insbesondere Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien waren gefragt. Neue US-Subventionsrichtlinien für Wind- und Solarenergie fielen laut Experten weniger schlimm als befürchtet aus und sorgten für mehr Klarheit.
An der Kopenhagener Börse zogen die Titel des Windturbinenherstellers Vestas um 15 Prozent an. Damit durchbrachen sie den Abwärtstrend der vergangenen Wochen und erreichten den höchsten Stand seit November vergangenen Jahres. Für die Anteile des Branchenkollegen Orsted ging es um 1,2 Prozent bergauf, nachdem sie am Donnerstag noch ein Rekordtief markiert hatten. Auch deutsche Branchentitel wie SMA Solar und Nordex stießen auf großes Kaufinteresse.
Aus dem ebenfalls gefragten Medizinsektor ragte Novo Nordisk mit einer Kurserholung um 6,6 Prozent positiv heraus. Der dänische Pharmakonzern profitierte von einer weiteren US-Zulassung für seinen Gewichtssenker Wegovy.
Die Aktien von Valneva schnellten dank einer weiteren Zulassung in Kanada für einen Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus um 6,1 Prozent hoch. Damit setzten sie den Höhenflug seit Anfang August fort.
Zu den Verlierern zählte indes der Bergbausektor. Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren aus China belegten eine zunehmende und umfassende Wirtschaftsschwäche des Landes, schrieb UBS-Analyst Lachlan Shaw. Dennoch erwarte er keine umfangreichen staatlichen Stützungsmaßnahmen, die seinen Schätzungen für die Eisenerzpreise Luft nach oben geben würden.
Mit Blick auf die Branchen mieden Anleger auch Banken- sowie Autowerte. Unter den schwächsten Werten im Euro-Stoxx-50 fielen BNP Paribas um 1,7 Prozent. Mercedes Benz bremsten um 1,3 Prozent.
Die Berlusconi-Familienholding MFE-MediaForEurope hat im ersten Anlauf die Mehrheit am deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 verfehlt, zu dem in Österreich auch Puls 4, ATV, ATV 2, Puls 24 gehört. Zum Ablauf der Annahmefrist für das gut 1,8 Mrd. Euro schwere Übernahmeangebot habe sich MFE knapp 43,6 Prozent der Anteile an der Senderkette gesichert. Die ProSieben-Aktien legten um 1,7 Prozent zu.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN