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Europas Börsen schließen uneinheitlich

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Friedenshoffnungen belasten Rüstungsaktien
 © APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die wichtigsten Börsen in Europa haben sich am Freitag ohne klare Richtung präsentiert. Viele Anleger dürften das am Abend anstehende Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin abgewartet haben.

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Der Euro-Stoxx-50 beendete den Tag mit einem kleinen Plus von 0,26 Prozent auf 5.448,61 Punkte. Der deutsche DAX schloss knapp behauptet mit einem Minus von 0,07 Prozent und 24.359,30 Punkten. Der britische FTSE ermäßigte sich um 0,42 Prozent auf 9.138,90 Zähler.

Mit Spannung erwartet wird an den Börsen jetzt das Gipfeltreffen von Trump und Putin in Alaska. Trump will den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine so rasch wie möglich beenden und fordert eine Waffenruhe. Die Hoffnungen an den Finanzmärkten sind groß, auch wenn Trump sich in der Vermittlerrolle sieht und das Treffen als eine Art Vorstufe für ein potenzielles zweites Treffen darstellt.

Schon kleine beiläufige Bemerkungen am Rande der Gespräche könnten dabei deutliche Kursbewegungen an den Börsen auslösen, erwartet Analyst Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Großes Enttäuschungspotenzial gebe es, falls sich die Fronten zwischen den beiden Staatschefs verhärten oder ihre Positionen die Ukraine und die Europäer vor den Kopf stießen, warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.

"Obwohl der Ausgang des Treffens zwischen Trump und Putin in Alaska ungewiss ist, gehen wir tendenziell von einem teilweisen Waffenstillstand aus", schrieb der JPMorgan-Experte Nicolaie Alexandru-Chidesciuc in einer Studie. Als zweitwahrscheinlichste Option sieht er eine Einigung auf ein weiteres Treffen auf höchster Ebene. Die Chance, dass es zu einem Friedensabkommen kommt, hält er in diesem Jahr aber weiterhin für gering, da Russlands Forderungen nach wie vor mit der Ukraine unvereinbar seien.

Die am Freitag gemeldete Flut an US-Wirtschaftsdaten zeigte ein gemischtes Bild und wirkte sich nicht merklich an den Börsen aus. Das von der Universität Michigan ermittelte Barometer für das Verbrauchervertrauen sank überraschend von 61,7 auf 58,6 Punkte. Die Preise von in die USA importierten Gütern sind zwar im Jahresabstand wie erwartet leicht gesunken, im Vergleich zum Vormonat aber überraschend stark gestiegen. Die US-Einzelhandelsumsätze sind im Juli etwas weniger gestiegen als erwartet, die Zahl für den Vormonat wurde aber noch oben korrigiert.

Schwach zeigten sich am Freitag europaweit Aktien aus der Luftfahrt- und Rüstungsbranche. Schlusslicht im Euro-Stoxx-50 waren die Aktien des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall mit einem Minus von 1,2 Prozent. In London verloren die Titel des Triebwerksherstellers Rolls-Royce 2,5 Prozent. Die Hoffnungen auf Fortschritte bei den Verhandlungen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine lasteten auf den Aktien der Branche.

Technologiewerte zählten in Europa zum Wochenschluss zu den schwächsten Aktien. Die Titel des Chipindustrie-Ausrüsters ASML litten mit einem Abschlag von rund einem Prozent unter den Vorgaben von Applied Materials . Das US-Unternehmen hatte die Branche mit einem schwachen Ausblick verschreckt.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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