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Er verwies darauf, dass China mit einem Plus von sechs bis sieben Prozent der einzige wachsende Chemiemarkt der Welt sei. Dass BASF in China vor allem für den dortigen Markt produziere (local-for-local), mache den Ludwigshafener Chemiekonzern weniger anfällig für Handelsrestriktionen und Zölle.
Kamieth wies den Eindruck einer zu starken Konzentration auf den chinesischen Markt durch die milliardenschweren BASF-Investitionen zurück. Der Umsatz dort betrage nur rund 13 Prozent des weltweiten BASF-Umsatzes. Der Konzern habe dort zwar die größte Einzelinvestition getätigt, müsse dies aber in Relation zu Investitionen an anderen Standorten sehen - etwa mit den rund 2 Mrd. Euro, die BASF jährlich in den Stammsitz in Ludwigshafen stecke.
Kamieth plädierte für Zusammenarbeit mit China, weil das Land auch Innovationstreiber geworden sei. Abhängigkeiten müsse man vermeiden, weshalb BASF bei Seltenen Erden auch in Europa und den USA investiere. Aber ohne Kooperationen mit chinesischen Firmen sei eine Skalierung vieler grüner Technologien gar nicht mehr denkbar.
Dass China mit seinen Überkapazitäten und Exporten auf dem Chemiesektor auch die Weltmarktpreise drücke, sei ein Problem. Europa solle sich gegen offensichtliches Dumping wehren, aber sehr zielgerichtet, forderte der BASF-Chef. In China selbst erwartet Kamieth, dass sich das Problem der Überkapazitäten in den kommenden Jahren abschwächen wird.
Zugleich appellierte er an China, Taiwan und die USA, den Status quo in der Region zu wahren. Das wäre für alle am besten, sagte er in Anspielung auf Chinas Ansprüche auf die Republik Taiwan, die Peking als abtrünnige Provinz ansieht.