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Österreichs größte Unternehmen: VAMED – der Gesundheitskonzern

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Die Zentrale der VAMED AG in Wien

Zentrale der VAMED AG in Wien

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Die österreichische VAMED AG ist als Planungs-, Errichtungs- und Betreibergesellschaft von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen weltweit tätig. Das Unternehmen liegt auf Rang 44 der größten Unternehmen des Landes.

von

FACTS: VAMED AG

trend TOP 500 Ranking: 44

  • Gegründet: 1994

  • Unternehmenssitz: Sterngasse 5, 1230 Wien

  • Mitarbeiter: 19.575

  • Tätigkeiten: Planung, Errichtung und Betrieb von Gesundheitseinrichtungen

  • Umsatz (2021): 2.296,83 Mio. €

  • Eigentümer: Fresenius Pro Serve GmbH (Anteil: 77%), IMIB Immobilien und Industriebeteiligungen (Anteil: 13%), B & C Beteiligungsmanagement GmbH (Anteil: 10%)

  • Management:Ernst Wastler (VstVors), Gottfried Koos (Gesch.-Ltg), Andrea Raffaseder (Internationales Projektgeschäft), Andreas Wortmann (Finanzen), Ludwig Bichler, Per-Oliver Gustavson, Christine Holczmann, Ralf Lange, Mirco Möller, Herwig Strohmayr

  • Aufsichtsrat (AR): Stephan Sturm (ARVors), Karl Samstag (ARVorsStv), Thomas Hehle (AR v BR del), Robert Hink, Andreas Schmidradner, Harald Steer, Robert Winkelmayer

  • Website: www.vamed.com

Firmengeschichte

Die VAMED AG wurde ursprünglich im Jahr 1982 von der Voestalpine gegründet, um das Allgemeine Krankenhaus (AKH) der Stadt Wien fertigzustellen.

Im Anschluss daran begann VAMED Gesundheitsprojekte auf internationaler Ebene zu organisieren. 1984 lieferte VAMED beispielsweise die Einrichtung für acht Spitäler im Irak. 1987 starteten auch Projekte in Asien wie das National Research Center for Maternal and Child Health in Kasachstan. Ab 1986 begann das Unternehmen auch der Gebäude- und Liegenschaftsverwaltungen zu übernehmen, seit 1989 ist es auch in der Gesamtbetriebsführung von Kurbetrieben, seit 1991 im Krankenhausmanagement und seit 1993 in der Projektentwicklung tätig.

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Ernst Wastler, Vorstandsvorsitzender VAMED AG

 © VAMED AG

1998 stieg Vamed in den Thermen- und Gesundheitstourismus ein. Zu den von VAMED betriebenen Thermen in Österreich gehören unter anderem die St. Martins Therme & Lodge im Burgenland, die Therme Wien Oberlaa, die Therme Laa – Hotel & Spa in Laa an der Thaya oder das la pura – Women’s Health Resort Kamptal in Gars am Kamp.

Im Juni 1996 wurde das Unternehmen zu 77% an den deutschen Gesundheitskonzern Fresenius und zu 10% an die B&C Holding verkauft. Die restlichen 13% blieben bei der zur Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) gehörenden IMIB Immobilien und Industriebeteiligungen, die zuvor vollständig im Besitz des Unternehmens war.

2007 waren bereits mehr als 450 Projekte und 2016 über 800 Projekte in 48 Ländern und 24 PPP-Modelle realisiert worden. Stand 2021 liegt dies bei mehr als 1.000 realisierten Projekten in 98 Ländern und 27 PPP-Modellen. Weltweit arbeiten heute 10.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 117 Ländern in 98 Ländern auf fünf Kontinenten in der VAMED AG. Das Unternehmen betreibt 15.000 Betten und hat 143.000 stationäre Patient*innen in VAMED Gesundheitseinrichtungen.

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

1.117,60

7,22

2016

1.160,50

3,84

2017

1.227,99

5,82

2018

1.688,49

37,50

2019

2.205,96

30,65

2020

2.067,69

-6,27

2021

2.296,83

11,08

Umsatzentwicklung VAMED AG 2015 - 2021

Organisation der VAMED AG

Die VAMED AG ist in zwei Teilbereiche gegliedert: Das Projektgeschäft und das Dienstleistungsgeschäft.

Zum Projektgeschäft gehören die Standortentwicklung und das Engineering in Zentraleuropa sowie das Engineering auf internationaler Ebene. Es umfasst die Beratung, Entwicklung, Planung und schlüsselfertige Errichtung sowie das Finanzierungsmanagement eines Projektes. Es werden auch PPP-Modelle realisiert. Dies sind Projekte im Rahmen von öffentlich-privaten Kooperationsmodellen (Public Private Partnership), bei denen mit öffentlichen Partnern Projektgesellschaften zur Planung, Errichtung und Finanzierung von Krankenhäusern oder anderen Gesundheitseinrichtungen gegründet werden.

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Das Landeskrankenhaus Mistelbach ist eines der zahlreichen Krankenhäuser, das VAMED errichtet wurde.

 © VAMED AG

Das Dienstleistungsgeschäft bietet sämtliche Dienstleistungen für Gesundheitseinrichtungen in den Bereichen des technischen, kaufmännischen und infrastrukturellen Facility Managements an. Insbesondere bietet VAMED Dienstleistungen in der Bewirtschaftung von Medizintechnik an. Mit der Kombination aus Projekt- und Dienstleistungen sollen Gesundheitseinrichtungen über den gesamten Lebenszyklus betreut werden. Von der Planung und Errichtung zum Betrieb und der Erhaltung.

Genderinstitut der VAMED AG

Mit la pura in Gars am Kamp eröffnete VAMED 2011 das erste Gesundheitsresort nur für Frauen. Mit der MedUni Wien wurde das Angebot weiterentwickelt und das erste Institut für Gender Medizin in Österreich gegründet. Das Institut beschäftigt sich mit der geschlechtsspezifischen Betrachtungsweise des Menschen in Bezug auf Forschung, Prävention, Diagnostik, Therapie und Bildung in der Humanmedizin.

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Das la pura Gesundheitsressort in Gars am Kamp

 © C. Wöckinger

Nicht nur bei der Diagnose, sondern auch bei der Therapie sollten geschlechtsspezifische Symptome berücksichtigt und öffentlich zugänglich gemacht werden, um so in das Bewusstsein von PatientInnen, der Politik und des medizinischen und pflegerischen Personals zu dringen. Dies wird auch „Individualisierte Medizin“ genannt, denn Diagnose und Therapie sind auf jede Person einzeln abgestimmt. Das Institut produziert zur Aufklärung auch Podcasts.

Rehabilitationseinrichtungen und Seniorenresidenzen

Die VAMED AG betreibt Rehabilitationseinrichtungen in Österreich, Deutschland, Tschechien und der Schweiz. Auch außerhalb Europas werden Einrichtungen betrieben, darunter unter anderem in Kuwait oder den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Durch COVID-19 wurde die Gesundheitsversorgung angeregt neu gestaltet zu werden, so bietet die digitale Rehabilitation eine Möglichkeit für Patient*innen auch zwischen physischen Arzt- und Klinikbesuchen behandelt zu werden. Hybrid- und Telerehabilitationen werden ebenfalls weiter ausgebaut.

Die VAMED betreibt in Wien und Innsbruck außerdem zwei Seniorenresidenzen. Die Rehabilitationseinrichtungen umfassen viele Bereiche wie unter anderem Neurologie, Orthopädie und Traumatologie, Kinder- und Jugendonkologie oder auch Post-COVID.

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

8.055

6,99

2016

8.052

-0,04

2017

8.338

3,55

2018

13.031

56,28

2019

18.099

38,89

2020

19.226

6,23

2021

19.575

1,82

Mitarbeiterentwicklung VAMED AG 2015 - 2021

Aktuelle Projekte der VAMED AG

Im Jahr 2021 sind die Auftragseingänge der VAMED AG stark angestiegen, so erhielten sie den Generallunternehmerauftrag für das Landesklinikum Wiener Neustadt, den Auftrag zur Errichtung mehrerer Krankenhäuser in Kimbe auf Papua-Neuguinea, Angola und des Hohenloher Krankenhauses in Öhringen in Deutschland. Auch die Sparte der Medizintechnik ist gefragt.

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Die von der VAMED errichtete Polyklinik in Begoro, Ghana

 © VAMED AG

Einen Schwerpunkt will VAMED auf die Gesundheitsversorgung in Afrika setzen. Neben dem Krankenhausbau in Angola sollen in Kenia 20 Geburtskliniken modernisiert bzw. neugestaltet werden, um die Säuglingssterblichkeit zu reduzieren. In Ghana errichtet die VAMED zahlreiche kleinere Kliniken, um Menschen in ländlichen Regionen Zugang zu medizinischer Versorgung zu geben. Des Weiteren betreut das Unternehmen mehrere Lebenszyklusmodelle in Deutschland und Abu Dhabi.

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