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STRABAG: Gusenbauer und Deripaska verabschieden sich

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Strabag-Zentrale in Wien

©Elke Mayr
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Große Veränderungen beim Baukonzern STRABAG: Alfred Gusenbauer legt seine Funktion als Aufsichtsratschef zurück und Oleg Deripaska will seine 27,8-Prozent-Beteiligung an die russische Iliadis JSC übertragen.

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Alfred Gusenbauer legt sein Mandat aus Aufsichtsratschef des größten österreichischen Baukonzerns STRABAG mit Ablauf des heurigen Jahres zurück.

In einer persönlichen Erklärung Gusenbauer begründet Gusenbauer seinen Rückzug mit seiner Rolle als Aufsichtsratschef der insolventen Signa sowie mit gesundheitlichen Gründen. Gusenbauer schreibt:

„Die öffentliche Diskussion über einzelne in Schieflage geratene Signa Gesellschaften, deren Aufsichtsratsvorsitzender ich bin, veranlasst mich, das Aufsichtsratsmandat und damit auch den Vorsitz der STRABAG SE per 31.12.2023 zurückzulegen.

Ich will vermeiden, dass irgendein Reputationsschatten auf die STRABAG fällt, die im Übrigen keine besonderen Geschäftsbeziehungen mit der Signa unterhält.

Außerdem fühle ich mich auch gesundheitlich nicht in der Lage, dem enormen Druck und der Verantwortung, die damit verbunden sind, standzuhalten."

Gusenbauer war seit Juli 2010 Aufsichtsratschef der Strabag. Seine Nachfolgerin im Aufsichtsrat der STRABAG wird Kerstin Gelbmann. Sie wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 19. Dezember zur neuen Vorsitzenden gewählt.

Gusenbauer dürfte in der Folge auch aus dem Beirat der Signa Holding ausscheiden. Der ehemalige Bundeskanzler und SPÖ-Chef ist seit 2010 amtierender Signa-Prime-Aufsichtsratschef.

Deripaska verkauft STRABAG-Anteile

Ebenfalls am 19. Dezember wurde bekannt, dass der russische STRABAG-Großaktionär Oleg Deripaska seinen 27,8-Prozent-Anteil an dem Baukonzern an die russische Aktiengesellschaft Iliadis JSC übertragen will.

Der Vorstand der STRABAG wurde darüber informiert, dass ein Kaufvertrag über die von Deripaska kontrollierte MKAO "Rasperia Trading Limited" (Rasperia) - die wiederum die Strabag-Anteile hält - abgeschlossen worden sei. Der Vollzug ist allerdings laut STRABAG noch nicht erfolgt.

Durch eine Sonderausschüttung war Deripaskas Beteiligung zuletzt unter die Sperrminorität von 25 Prozent gesunken. Die Anteilsreduktion wird aber erst nach Eintragung der Kapitalerhöhung und Ausgabe der neuen Aktien im März 2024 schlagend.

Laut den Beteiligungsmeldungen würde Rasperia mit Durchführung des Kaufvertrags nicht mehr von Deripaska (indirekt) kontrolliert werden, hieß es in der Mitteilung. Weitere Details zur Transaktion seien der Strabag nicht bekannt. Daher könne derzeit keine sanktionsrechtliche Prüfung erfolgen.

Die Strabag gehe weiter davon aus, dass die Anteile der Rasperia gemäß EU-Sanktionsverordnung eingefroren sind. Kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine war Deripaska im April 2022 von der EU auf die Sanktionsliste gesetzt worden. Die Dividendenausschüttungen an Deripaska hat der Baukonzern bereits eingefroren.

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