
Führt seit 13 Jahren die INiTS und ist in der Start-up-Szene gut vernetzt: Irene Fialka.
©www.kacy.atDer Rechnungshof sorgt sich um die Zukunft der INiTS. Die Eigentümer wollen den Wiener Start-up-Inkubator nun strukturell und wirtschaftlich stärken.
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Etliche heute erfolgreiche Gründer haben in den vergangenen zwanzig Jahren die INiTS durchlaufen. Einige von ihnen sind mit ihren Start-ups Weltmarktführer oder haben Millionen-Exits hingelegt. Geleitet wird der Inkubator seit mehr als zehn Jahren von Irene Fialka, die in der Start-up-Szene gut vernetzt ist. Doch nun zeichnet sich ein Wechsel an der Spitze ab. Per Online-Inserat wurde eine neue Chef:in gesucht, die Bewerbungsfrist lief per 21. Juli ab.
So spannend der Job auch klingt, einfach ist die Ausgangslage nicht: Im Februar wurde ein kritischer Rechnungshofbericht veröffentlicht, der Ende Juni im Ausschuss des Parlaments diskutiert wurde. Demnach schrieb der Inkubator zwischen 2017 und 2023 „deutlich negative Betriebsergebnisse und Jahresfehlbeträge“, die durch die Auflösung von Kapitalrücklagen bzw. Gesellschafterzuschüssen ausgeglichen werden konnten. Allerdings reichten die „Bemühungen zur Effizienzsteigerung“, die es seitdem gegeben habe, aus Sicht der Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker nicht aus, um „den Weiterbestand der INiTS sicherzustellen“, heißt es in der Parlamentsaussendung. „Ich bin froh, dass der Rechnungshof die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung anerkennt“, sagt Fialka dazu, „wir haben in meiner Zeit als Geschäftsführerin unglaublich viel für die Start-up-Szene geleistet.“
Um den Inkubator wieder auf Kurs zu bringen, rät der Rechnungshof zu Sparmaßnahmen, einer breiteren Einnahmebasis und sieht Optimierungspotenzial beim Dienstvertrag der Geschäftsführung. Künftige Verträge sollten befristet und fixe Gehälter vereinbart werden. Neben der hohen Fluktuation ging es auch um Beteiligungsverträge. Sie enthielten Ansprüche auf Rückzahlungen und Gewinnbeteiligungen. Es fehlten aber Informations- und Berichtspflichten der Start-ups.
„Um die Qualität der INiTS als Hightech-Inkubator weiterzuentwickeln und an die dynamischen Rahmenbedingungen im Bereich Start-ups und Spin-offs anzupassen, stellen die Eigentümer, neben der Wirtschaftsagentur Wien das Innovationszentrum der Universität Wien und die TU Wien, derzeit unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Rechnungshofes strategisch die Weichen für die Zukunft“, sagt Gabriele Tatzberger, INiTS-Aufsichtsrätin. Ziel sei es, die INiTS auf Basis der rasanten Entwicklungen im Technologiebereich strukturell und wirtschaftlich zu stärken.
Der Artikel ist in der trend.EDITION vom 8. August 2025 erschienen.