
Die Menschen verdienen mehr, also sollten sie sich auch die höheren Preise leisten können, meint Großgastronom Berndt Querfeld.
©News Ricardo HerrgottBürokratielawine, gestiegene Energie- und Lohnkosten, Arbeitskräftemangel – was Großkonzerne mit eigenen Abteilungen stemmen können, bringt KMU oft in existenzielle Bedrängnis. Was jetzt zu tun ist.
Um offene Stellen in seiner Tankstelle samt angeschlossenem Café und Motel besetzen zu können, benötigt Andreas Weber heute doppelt so viel Zeit und Geld wie noch vor zehn Jahren. Obwohl er inzwischen auch auf allen Social-Media-Kanälen nach Personal fahndet, wird der Pool, auf den er für seine AVIA Gmünd zugreift, ständig kleiner. Dazu kommt: Wer einmal angedockt hat, bleibt in der Regel kürzer. Jüngere aus seiner derzeit 28 Köpfe starken Belegschaft wechseln häufiger. „Es wird schwieriger, Wissen zu halten“, so der 55-Jährige nachdenklich.
Dabei passt sich der beherzte Unternehmer aus dem Waldviertel permanent an und trotzt den widrigen Rahmenbedingungen, allen voran den gestiegenen Löhnen und der Bürde „nicht wertschöpfender Tätigkeiten“, wie er süffisant formuliert. Damit meint er die bürokratischen Pflichten, die sich von Feuerlöscher-Checks bis zum Erstellen des Nachhaltigkeitsberichts erstrecken. „Vor zehn Jahren hatten wir diesen Druck noch nicht“, fasst er die Lage zusammen.
AVIA Gmünd ist eines von 579.500 KMU in Österreich. In Politikerreden oft als Rückgrat der Wirtschaft gefeiert, ist dieser Mittelstand in den letzten Jahren stark unter Druck gekommen, nachzulesen in den täglichen Insolvenzmeldungen. Ob Reifenhändler oder Metallverarbeiter, ob Hotelier oder exportorientierter Lebensmittelerzeuger – seit Beginn des Jahrzehnts ist eine Vielzahl an Problemlagen auf jenen Bereich, der 2,5 Millionen Östereicherinnen und Österreichern Beschäftigung bietet, hereingebrochen. In ihren Sorgen wahrgenommen fühlen sich die wenigsten (...)
Lesen Sie den Artikel in ganzer Länge im trend.PREMIUM vom 24. Oktober 2025.