
Orient Express Corinthian.
Wenn die „Corinthian“ im kommenden Jahr von Stapel laufen wird, wird sie mit ihren drei Masten und einer Länge von 200 Metern das größte Segelschiff der Welt sein.
©ACCOR/ORIENT EXPRESSExklusive Luxushotelgruppen erobern jetzt auch die Weltmeere. Mit kleinen, feinen Superyachten, die einzigartige Erlebnisse bieten. Ein Überblick.
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Mit den Kreuzfahrten und den Kreuzfahrtschiffen ist es bekanntlich so eine Sache. Die einen lieben sie, weil man da viel herumkommt, ohne ständig das Hotel wechseln zu müssen, weil meist alles bis ins kleinste Detail geplant und organisiert ist und man so viel essen kann, wie man will. Andere sehen die Sache nicht so rosig. Sie wissen, dass Kreuzfahrtschiffe zu den ärgsten Klimasündern zählen, dass die Horden von Passagieren, die sich von den Häfen in so manche Stadt ergießen, zu den Hauptverursachern des Übertourismus zählen, dass Reisen ohne Spontanität und Serendipität nicht wirklich Spaß macht.
Jetzt ist Bewegung in die Sache gekommen. Einerseits werden Kreuzfahrtschiffe immer größer, immer fetter, immer monströser – das größte Schiff, die „Icon of the Seas“, fasst fast 8.000 Passagiere. Andererseits ist ein Trend zu kleineren, schöneren und exklusiveren Schiffen zu beobachten. Luxusboutiquehotelgruppen erweitern ihr Portfolio und entdecken die Weltmeere. Sie lassen Superyachten von Stapel laufen, die neue Maßstäbe in Sachen Luxus auf Hoher See setzen. Keine Buffets, keine Captains’ Dinners, keine Shoppingmalls, keine Casinos, kein Gedränge am Pool, keine Massenbewegungen beim Landausflug, keine akustische Dauerbeschallung. So wollen sie eine Zielgruppe erschließen: jünger, kultivierter, europäischer, anspruchsvoller, neugieriger.
Luxuserlebnis statt Massenvergnügen.
AndBeyond Galapagos Explorer.
Der südafrikanische Reiseveranstalter andBeyond betreibt in Afrika, in Asien und im Indischen Ozean mehrere Lodges und Resorts, die perfekt Luxus, Nachhaltigkeit und Abenteuer verbinden. Wer einmal kommt, kommt immer wieder. Nun hat andBeyond ein neues Abenteuer gestartet. Die „andBeyond Galapagos Explorer“ mit bloß sechs Kabinen cruist durch den Galapagos- Archipel. Wissenschaftler begleiten die Landausflüge. Im kommenden Jahr folgt die „andBeyond Amazon Explorer“, die den Amazonas in Peru befahren wird.


AndBeyond Galapagos Explorer.
Die Kabinen und Suiten der Yacht bieten den Komfort und Luxus, den Gäste der andBeyond-Lodges gewöhnt sind.
Aman at Sea.
Aman ist nahezu ein Synonym für ultraluxuriöse, minimalistische, von fernöstlicher Ästhetik beeinflusste Hotels und Resorts. Nun soll in zwei Jahren die „Amangali“ von Stapel laufen, eine Hybrid-Superyacht mit 50 Suiten, jede mit einer privaten Terrasse, einem Aman-Spa, mehreren Restaurants und einem japanischen Zen-Garten, die diesen Aman-Lifestyle vom Land aufs Wasser übertragen soll.
Soneva in Aqua.
Das Soneva-Fushi-Resort war ein Pionier in Sachen Barefoot Luxury auf den Malediven, und es ist auch heute noch die Benchmark in diesem Segment. Es ist unvergleichlich. Soneva betreibt inzwischen mehrere Resorts auf den Malediven und in Thailand. Nun gibt es mit der „Soneva in Aqua“ auch eine 23-Meter-Yacht. Mit ihren zwei Suiten ist sie eine ganz besonders feine und private Angelegenheit. Man kann sie für Ausflüge von den drei Resorts auf den Malediven chartern, für einen Tag oder für mehrtägige Cruises über den Indischen Ozean.


Ihre Privatyacht.
Die luxuriöse 23-Meter-Jacht Soneva in Aqua verbindet die preisgekrönte Gastfreundschaft von Soneva mit dem Freiheitsgefühl bei einem Segeltörn auf dem Indischen Ozean.
Ritz-Carlton Yacht Collection.
Die drei Yachten aus der Ritz-Carlton Yacht Collection sind auf allen Weltmeeren unterwegs, von Alaska bis in die Südsee. Die „Evrima“ mit Platz für knapp 300 Gäste ist bereits 2022 in See gestochen, es folgten die „Ilma“ und die „Luminara“, die etwas größer sind.
Four Seasons Yachts.
Die erste Yacht von Four Seasons soll Anfang des kommenden Jahres in See stechen. 95 gro.zügig geschnittene Suiten, zahlreiche Restaurants. Sie will die glorreiche Zeit der ultraluxuriösen privaten Yachten wiederbeleben wie etwa die legendäre „Christina O“, einst die Yacht von Aristoteles Onassis.


Die 99 meter lange Xacht steht für 90 Mio. Euro zum Verkauf.


Four Seasons Yachts.
Die Kompaktheit der Yachten ermöglicht es, an Orten vor Anker zu gehen, die größeren Kreuzfahrtschiffen nicht zugänglich sind.
Orient Express Sailing Yachts.
Ebenfalls im kommenden Jahr startet die erste Yacht von Orient Express, jenem Reiseunternehmen, das für seine Luxuszüge bekannt ist. Die „Orient Express Corinthian“ mit ihren drei Masten und einer Länge von 200 Metern wird das größte Segelschiff der Welt sein. An Bord: 54 Suiten, dreizehn Bars und Restaurants (betreut von Küchenchef Yannick Alléno), zwei Swimmingpools und sogar einem Tonstudio. Orient Express verspricht Eleganz und Stil, wie man es vonden privaten Luxusyachten von einst kennt.
Orient Express Corinthian
Dass Reisen mit diesen Superyachten
keine billige Angelegenheit sind, versteht sich von selbst. Preise sind selbstverständlich von mehreren Faktoren abhängig: von der Reiseroute, von der Reisezeit, von der Dauer der Fahrt, von der Kabinenklasse. Als Richtwert kann man annehmen, dass man ab etwa 10.000 Euro pro Person und pro Woche mit dabei sein kann. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. So wird eine Fahrt in der „Funnel Suite“, die sich hoch oben auf der Yacht von Four Seasons befinden wird und die mit Rundblick, privatem Pool und vielem mehr beeindrucken soll, etwa 300.000 Euro pro Woche kosten.


Expedition.
Die „andBeyond Galapagos Explorer“ begibt sich auf eine Fahrt zu den Inseln des berühmten Archipels.
