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 © FOUNTAINE PAJOT

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Egal, ob unter Segel oder Motor, das Leben am Wasser bietet ein unvergleichliches Lebensgefühl. Zwei außergewöhnliche Yachten im Kurzporträt.

An die Aussicht vom Penthouse auf den Stephansdom und vom Wochenendhaus auf das Kitzbüheler Horn hat man sich vielleicht schon gewöhnt. Wer den Blick auch noch weiter in die Weite schweifen lassen will, sollte sich um ein passendes Etablissement am Wasser umsehen. Wer dabei auch noch Abwechslung liebt, verzichtet auf eine weitere Immobilie im Portfolio und sieht sich nach einer passenden Yacht um. Ab einer gewissen Größe des Vehikels spielen nämlich seemännisches Know-how und technische Expertise keine Rolle mehr. Diese werden üblicherweise von einem Kapitän oder einer Kapitänin mit ein bis zwei Crewmitgliedern für den Eigner betrieben und am Ort der Wahl bereitgestellt. Wer aus Zeit- und Budgetgründen auf eine Sonderanfertigung verzichtet, für den hat trend.LUXURY je ein passendes Exemplar aus dem Segel- und dem Motoryachtsegment im Rahmen des letzten Cannes Yachting Festivals sowie der boot in Düsseldorf unter die Lupe genommen.

Lebensmittelpunkt Meer.

Es ist ein ganz besonderes Gefühl: Nur mit der Kraft des Winds, ohne Motorengeräusch, werden knapp 70 Tonnen beinahe lautlos durch das Wasser bewegt. Als Antrieb dienen 340 Quadratmeter Segelfläche am Wind. Mit Rückenwind gibt es optional auch noch die Möglichkeit, statt der 140 Quadratmeter großen Genua einen mehr als doppelt so großen Gennaker zu setzen – oder von der Crew setzen zu lassen. Aufgrund der bei diesen Dimensionen anliegenden Lasten und Spannungen werden alle Manöver mit Hilfe von elektrischen Winschen durchgeführt. Reine Handarbeit ist da nur mehr am Steuerrad gefragt. Für Hafenmanöver und bei Flaute stehen ergänzend zwei Motoren mit zumindest je 270 PS zur Verfügung. Bei Bedarf geht da über die Aufpreisliste natürlich auch noch mehr.

Die Rede ist von der Thira 80. Mit dem neuen Topmodell von Fountaine Pajot stießen die französischen Katamaranspezialisten eine neue Tür auf. Bekannt für hochwertig gefertigte Serienyachten mit ansprechenden Segeleigenschaften bildet der neueste 24-Meter-Katamaran den nahtlosen Übergang in die Superyacht-Kategorie. Ein boomendes Segment und eine Größenordnung, in der man als Eigner und Gast an Bord auf keine Annehmlichkeit verzichten muss. Was oftmals nach dem Kauf mit ein paar geplanten Urlaubswochen beginnt, endet mit einer Verlegung des Lebensmittelpunkts. Technisch steht dem Leben und Arbeiten auf See und von den Yachthäfen dieser Welt aus schon lange nichts mehr im Wege. Die Thira 80 ergänzt dies mit einem großzügigen Raumangebot auf insgesamt drei Ebenen. Mit einer Grundfläche von über 260 Quadratmetern finden Familie und Freunde mehr als genug Platz für gemeinsame Zeit, das Hauptdeck bietet in vier weitläufigen Zonen im Innen- und Außenbereich aber auch genügend Raum für ungestörte Momente.

Die Werft bietet mehrere Layoutvarianten unter und an Deck an. In jedem Fall setzt das Eignercompartment neue Maßstäbe im Bereich der Serienyachtfertigung. Auf 15 Metern Länge wird zum King-Size-Doppelbett und dem Bad mit Regendusche und Badewanne auch noch ein eigener Bürobereich mit gegenüberliegender Chaiselongue untergebracht. Doch auch die bis zu fünf weiteren Familien- und Gästekajüten sind großzügig und für lange Aufenthalte an Bord dimensioniert. Yachten dieser Größenordnung bieten sich für das durchgängige Leben im Sommer an. Von Mai bis Oktober werden die schönsten Häfen und Buchten des Mittelmeers erkundet, den europäischen Winter verbringt man zum Beispiel in der Karibik.

Die mitunter wochenlangen Überstellungen erledigt üblicherweise die Crew, Eigentümer und Gäste fliegen nach getaner Arbeit nach. Auch in diesem exklusiven Segment des Yachtings ist es mittlerweile nicht unüblich, Überstellungstörns oder seitens des Eigners nicht genutzte Wochen im Charter anzubieten. Mit rund 90.000 Euro sollte man für den Seitensprung ins Luxusleben schon rechnen.

AUF ZWEI RÜMPFEN

Katamarane liegen voll im Trend. Fountaine Pajot zählt dabei zu den weltweit führenden Herstellern und bietet Modelle von 40 bis 80 Fuß.

Im Gegensatz zu klassischen Segelyachten bieten Katamarane mit ihren zwei Rümpfen sehr viel Lebensraum, der noch dazu eine räumliche Trennung der Wohnbereiche möglich macht. Das verbindende Element sind dabei – nicht nur schiffsbautechnisch – der Wohn- und der Essbereich sowie das Cockpit. Die Zweirumpfyachten beziehen dabei ihre Stabilität am Wasser nicht aus dem Kiel, der normalerweise einen hohen Teil des Ballastes einer Yacht bindet (wie beim Stehaufmännchen), sondern auf Grund ihrer Breite und ihres Gesamtgewichts, verteilt auf Rumpf und Einrichtung. Das Krängen fällt auch beim Kreuzen gegen den Wind oder auf Raumschotkursen fast gänzlich weg – eine Eigenschaft, die vor allem unerfahrene Gäste aus See äußerst schätzen. Fountaine Pajot wurde 1976 von Jean François Fountaine, Yves Pajot, Daniel Givon und Rémi Tristan gegründet. An den beiden Standorten La Rochelle und Aigrefeuille werden inzwischen weit über 200 Boote pro Jahr in modernsten Produktionsverfahren erzeugt und in alle Reviere der Welt exportiert.

www.captivayachting.com

Badeplattform am Heck.

Wer auf Rigg und Segel verzichtet, auf das Leben an Bord jedoch nicht, der findet bei der italienischen Bluegame-Werft sein außergewöhnliches Zuhause. Gegründet vor 20 Jahren von Luca Santella, einem zweifachen Olympiateilnehmer in zwei grundverschiedenen Segelklassen, zeichnen sich die Entwürfe der Italiener durch gelungene Stilbrüche und mitunter völlig neue Ansätze im Design aus. Das offenbarte sich beim Rundgang durch die Superyachthalle der weltgrößten Wassersportmesse im Jänner in Düsseldorf. Zu finden waren größere und stärkere Motoryachten verschiedenster Herkunft, im Gedächtnis blieb mit der BGX 63 die kleinere der beiden ausgestellten Modelle der Werft aus Ligurien.

In den beiden Standard-Layouts bietet sie lediglich zwei Kajüten – auf zwanzig Metern Länge eine mehr als großzügige Gestaltung. Auf Wunsch kann eine dritte geordert werden. Vor allem die Ausrichtung des Eignerbereichs stellt eine absolute Novität dar. Angesiedelt achtern, knapp unter der Wasserlinie und mit exklusivem Zugang zur Badeplattform am Heck, genießt man aus dem privaten Salon die unmittelbare Nähe zum Wasser. Die Linienführung ist ebenso markant. Bluegame war mit den negativ geneigten Frontscheiben Vorreiter – mit einer Motorisierung von bis zu 900 PS erreicht die 35 Tonnen schwere Yacht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 30 Knoten. Mit einem Tankinhalt von 3.000 Litern sind auch weitere Fahrten ohne Zwischenstopp möglich.

MIT STIL UND KRAFT

Motorbetriebene Yachten dominieren den internationalen Werftmarkt, nur eine von zehn gebauten Yachten hat Rigg und Segel.

Die Vielfalt im Angebot an Privatyachten ist fast unüberschaubar und reicht vom Sportboot für den Tagesausflug und sportliche Aktivitäten am Wasser bis zum Explorer für die Expedition in polare Gewässer. Dazwischen tummeln sich zahlreiche Werften, im Segment der gehobenen Mittelklasse bis ins Luxussegment hat sich Italien als eine der führenden Herstellernationen etabliert. Bluegame ist einer dieser Hersteller, gebaut werden sportliche Luxusyachten von 40 bis 75 Fuß, die in Linienführung und Raumaufteilung neue Maßstäbe setzen. Im Jahr 2004 gegründet, gehört die Werft aus einem Vorort von La Spezia seit dem Jahr 2018 zur Sanlorenzo-Gruppe. Den Ansprüchen in puncto Qualität und Individualisierung folgend werden pro Jahr nur rund 50 Yachten gebaut und ausgeliefert. Bluegame rundet dabei die Modellpalette größenmäßig nach unten ab. In Österreich betreut das Team von Masteryachting die beiden Marken.

www.masteryachting.com

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