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Die Healthineers-Aktie geriet vorbörslich unter Druck. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor das Papier im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vorabend 2,9 Prozent.
Allein die Zölle dürften das Ergebnis mit rund 400 Millionen Euro belasten und damit doppelt so stark wie im Vorjahr, schätzt das Management. Im Vorjahr hatte Siemens Healthineers den entsprechenden Gewinn je Anteilsschein um sieben Prozent auf 2,39 Euro gesteigert. Analysten haben bisher im Schnitt eine Steigerung auf 2,48 Euro für das neue Geschäftsjahr auf dem Zettel.
Mittelfristig will das Unternehmen die Auswirkungen der Zölle ausgleichen. Dies soll durch Preiserhöhungen sowie Einsparungen geschehen. Dazu will das Management auch Produktion in die USA verlagern.
Der vergleichbare Umsatz - bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - soll im neuen Geschäftsjahr erneut um 5 bis 6 Prozent zulegen. Auch hier hatten sich Marktexperten etwas mehr erhofft. Mit Ausnahme des Labordiagnostik-Geschäfts, für das eine Stagnation erwartet wird, sollen alle Bereiche zulegen.
Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz vergleichbar um 5,9 Prozent auf 23,4 Milliarden Euro, wobei sich die Entwicklung im vierten Quartal stärker abschwächte als von Analysten erwartet. Wachstumstreiber waren das Geschäft mit der Bildgebung sowie der Krebsspezialist Varian.
Damit erreichte Siemens Healthineers seine eigenen Ziele. Beim Ergebnis je Aktie (EPS) lag das Unternehmen auch in der Spanne seiner ursprünglich zu Geschäftsjahresbeginn abgegebenen Prognose. Der Medizintechnikhersteller hatte nach der Zollankündigung durch US-Präsident Donald Trump zunächst seine Ergebnisprognose gesenkt, später dann aber wieder angehoben. Zum Gewinnanstieg trugen nicht nur gute Geschäfte mit der Bildgebung sowie Varian bei, sondern auch deutliche Verbesserung im lange schwächelnden Geschäft mit der Labordiagnostik, die Siemens Healthineers neu ausgerichtet hat.
"Trotz eines herausfordernden Umfelds haben wir ein weiteres erfolgreiches Jahr abgeschlossen", kommentierte Konzernchef Bernd Montag die Entwicklung. Das spiegelt sich auch in einer höheren Dividende wider. Aktionäre sollen für das vergangene Geschäftsjahr 1,00 Euro je Aktie erhalten und damit um 5 Cent mehr als im Vorjahr.
Montag sieht in der Entwicklung ein "solides Fundament für unsere nächste Strategiephase". Am 17. November hält Siemens Healthineers einen Investorentag ab, auf dem das Management neue Mittelfristziele setzen will.