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"Im Jahr 2025 erlebten wir vor allem in der Industrie einen schleichenden Stellenabbau", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die schwache Konjunktur bremst den Arbeitsmarkt weiter aus." In der deutschen Industrie setzen nahezu alle Branchen den Stellenabbau fort, fanden die Forscher heraus. Vor allem die Bekleidungshersteller wollen demnach Personal einsparen. Auch die Dienstleister bleiben bei Neueinstellungen zurückhaltend. Hier gab das Barometer erneut nach. Im Handel zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Die Unternehmen planen im neuen Jahr mit weniger Mitarbeitern.
Im Bau halten sich positive und negative Erwartungen derzeit die Waage: Das Bauhauptgewerbe plant mit einem gleichbleibenden Personalstamm. Einen positiven Ausblick gaben die Tourismusbranche und Unternehmensberatungen: Sie planen, im kommenden Jahr mehr Personal einzustellen.
Europas größte Volkswirtschaft hat zwei Jahre mit schrumpfender Wirtschaft hinter sich. Im zu Ende gehenden Jahr dürfte es Experten zufolge nur zu einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent reichen. 2026 soll dann mit etwa 1,0 Prozent ein kräftigeres Plus folgen, beflügelt durch die höhere Zahl an Arbeitstagen und staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung. 2027 soll sich das Wachstum etwas beschleunigen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet deshalb mit einer Besserung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten soll bis 2027 auf gut 46,1 Millionen steigen; heuer gab es 45,977 Millionen Beschäftigte. Die Arbeitslosenquote soll parallel dazu von 6,3 auf 5,9 Prozent sinken.