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Die Papiere eröffneten bei 35 Dollar (29,86 Euro), der Ausgabepreis hatte 29 Dollar je Aktie betragen. Im Verlauf stiegen sie auf rund 38 Dollar. Bei dem Börsengang wurden 216 Millionen Aktien verkauft, womit 6,26 Mrd. Dollar eingenommen wurden. Mit diesem Emissionsvolumen ist es der größte Börsengang eines von Finanzinvestoren gehaltenen Unternehmens.
"Wir werden das Geschäft genauso weiterführen wie gestern", sagte Medline-Chef Jim Boyle. Der Börsengang ermögliche es aber, Schulden abzubauen und wettbewerbsfähiger zu werden. Medline war 2021 in einer der größten fremdfinanzierten Übernahmen aller Zeiten für 34 Mrd. Dollar von den Finanzinvestoren Blackstone, Carlyle und Hellman & Friedman gekauft worden.
Der Konzern mit Sitz in Northfield im Bundesstaat Illinois ist ein wichtiger Hersteller und Vertreiber von medizinischem Bedarf wie OP-Bestecken, Handschuhen und Kitteln für Kliniken weltweit. Konkurrenten sind unter anderem die US-Unternehmen McKesson und Cardinal Health. Medline hat seit seiner Gründung 1966 in jedem Jahr seinen Umsatz gesteigert. In den neun Monaten bis zum 27. September meldete Medline einen Nettogewinn von 977 Mio. Dollar bei einem Umsatz von 20,6 Mrd. Dollar.
Der US-Markt für Börsengänge zeigte sich 2025 trotz der durch die Zölle von Präsident Donald Trump ausgelösten Marktvolatilität und eines langen Regierungsstillstands widerstandsfähig. Einer Auswertung des Anbieters Dealogic zufolge wurden in diesem Jahr bei IPOs (Initial Public Offerings, Anm.) in den USA insgesamt 46,15 Mrd. Dollar eingenommen, der höchste Wert seit dem Boomjahr 2021. Die Wall Street rechnet mit einer weiteren Belebung im kommenden Jahr, da sich namhafte Unternehmen wie die Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk auf einen möglichen Börsengang vorbereiten. Der erfolgreiche Börsengang von Medline könnte zudem weitere von Finanzinvestoren gehaltene Firmen ermutigen, ihre Pläne voranzutreiben.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES/MICHAEL M. SANTIAGO