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Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik bestehen für das Unternehmen mit Sitz in Leonding in Oberösterreich dennoch. "Was wir sehen werden, ist, dass das Kostenniveau für die Materialien in den USA steigen wird." Außerdem erwartet Ottel eine Zurückhaltung unter von Rosenbauer belieferten kanadischen Importeuren, denen es aufgrund des unklaren Kurses der US-Administration schlicht an Planungssicherheit fehle.
Mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres 2025 zeigte sich der Unternehmenschef trotz einer Ausweitung des Periodenverlusts auf minus 18,7 Mio. Euro - in der Vorjahresperiode war ein Minus von 5,2 Mio. Euro verbucht worden - zufrieden. Die Erlöse kletterten dank höherer Fahrzeugauslieferungen um 13,1 Prozent auf 604,7 Mio. Euro, die Einbußen wiederum seien auf einmalige Sonderbelastungen zurückzuführen. Rechne man diese aus dem Ergebnis heraus, stehe das Unternehmen sehr gut da, betonte Ottel.
Bei den Sondereffekten handle es sich um Kostenbelastungen im Zusammenhang mit einer Fahrzeugauslieferung in den USA sowie um eine Abschreibung bei der Rosenbauer Brandschutz Deutschland. Dort habe man aufgrund "deutlicher Budgetabweichungen" eine Wertminderung von 4,1 Mio. Euro vornehmen müssen. Überlegungen, den Geschäftsbereich zu veräußern, gebe es allerdings nicht, so der Manager.
Nach dem Einstieg des Robau-Konsortiums rund um den Red Bull-Erben Mark Mateschitz, den Industriellen Stefan Pierer sowie zwei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich zuzuordnende Firmen sieht Ottel wieder Ruhe bei dem Konzern einkehren. Die Eigentümer erachte er mittlerweile als "stabil", zumal es keine Hinweise gebe, "dass es zu weiteren Zu- oder Verkäufen" seitens des Konsortiums kommen werde, das derzeit 55 Prozent der Anteile an Rosenbauer hält. Im Zuge des Einstiegs wurden im April Chefetage und Aufsichtsrat neu besetzt, offen ist nur noch die Bestellung eines neuen Finanzvorstands, dessen Suche derzeit noch andauere, meinte Ottel.
Für die Zukunft gibt sich Rosenbauer auch dank eines Rekordwerts beim Auftragsbestand zuversichtlich. Sollten keine unerwarteten negativen Effekte durch die Zolldiskussion in den USA eintreten, rechnet der Vorstand weiterhin mit Umsätzen von gut 1,5 Mrd. Euro im Gesamtjahr. Apropos USA: Dort will das Unternehmen seine Marktposition mittelfristig weiter ausbauen. Ob das über einen Kauf oder Investitionen erfolgen werde, wolle man sich "in den nächsten Monaten überlegen", so der Firmenchef.