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Im vierten Quartal 2024 lag demnach der durchschnittliche monatliche Wert der Inlandsverkäufe im Reich der Mitte etwa viermal höher als der Gesamtexport und mehr als 28-mal höher als die Ausfuhren in die USA. "Dies deutet darauf hin, dass das Spektrum der Güter, die in die EU umgeleitet werden könnten, deutlich größer ist, als die Handelsdaten allein vermuten lassen", so die Studienautoren. Eine Umleitung auch nur eines kleinen Teils der Inlandsverkäufe ins Ausland könne die Gesamtexporte - auch in die EU - stärker ankurbeln als eine erhebliche Umleitung der für die USA bestimmten Exporte.
Die schwache Binnennachfrage scheine das fehlende Puzzleteil in der Erklärung für Chinas Exportschwemme in Europa zu sein - und zwar mehr als die durch Zölle bedingte Handelsumlenkung. "Unsere Analyse zeigt, dass das Exportwachstum in Sektoren mit schwachem Inlandsumsatzwachstum am stärksten ist", schreiben die Studienautoren. Seit 2022 seien die Exportvolumina in Sektoren wie Kraftfahrzeugen und Stahl um etwa 75 Prozent gestiegen, was darauf hindeute, dass Unternehmen ihre Verkäufe zunehmend auf ausländische Märkte verlagert haben dürften.
FRANKFURT/MAIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Boris Roessler