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Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Starke Handelswoche geht zu Ende - Europäischer Leitindex verbucht Wochenplus von 4,4 Prozent - DAX sogar plus fünf Prozent, stärkste Woche für deutschen Leitindex seit mehr als 2 Jahren
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Europas Leitbörsen haben sich am Freitag mit Kurszuwächsen ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich zum Sitzungsende um 0,77 Prozent auf 5.154,12 Einheiten. Das Wochenplus für den Leitindex der Euroregion beträgt damit 4,4 Prozent. Die Verluste seit der Anfang April von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zoll-Lawine sind damit weitgehend aufgeholt.

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Der DAX stieg um 0,81 Prozent auf 22.242,45 Punkte. Der deutsche Leitindex fuhr damit ein Wochenplus von fast fünf Prozent ein - der größte wöchentliche Zugewinn seit Jänner 2023. Der Londoner FTSE-100 lag am Freitag etwas moderater im Plus und gewann 0,09 Prozent auf 8.415,25 Zähler.

"Optimismus hinsichtlich Zinssenkungen und Zöllen lässt Aktien steigen", hieß es in einem Kommentar der Bank UBS. Zuletzt gab es leichte Entspannungssignale von der Zollfront. China geht im Handelskonflikt auf die USA zu: Einige Importe aus den Vereinigten Staaten könnten von dem auf 125 Prozent heraufgesetzten Zollsatz ausgenommen werden, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Die konjunkturellen Sorgen bleiben aber weiterhin erhöht, die mache sich an nachgebenden Stimmungsindikatoren bemerkbar, schreibt die Helaba. "So wundert es nicht, dass die Zinssenkungsfantasie ausgeprägt ist. Zuletzt haben sich diverse EZB-Vertreter für Lockerungsmaßnahmen ausgesprochen. Laut Ratsmitglied Rehn sollte ein großer Zinsschritt nicht ausgeschlossen werden", so die Experten weiter.

Frische Stimmungsdaten aus Deutschland zeigten ein sich eintrübendes Bild: Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist im April auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahren gedrückt. Das Barometer für die Exporterwartungen brach von minus 2,3 Zählern im März auf minus 9,8 Punkte ein.

Europaweit rückten Ergebnisvorlagen in den Fokus. Der Schweizer Baukonzern Holcim ist verhalten ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal hat der zweitgrößte Baustoffkonzern der Welt einen leichten Knick von Umsatz und Betriebsgewinn hinnehmen müssen. Für die Zukunft zeigte sich die Firmenspitze aber zuversichtlich und bestätigte die Finanzziele, auch die Anleger reagierten positiv, die Holcim Aktien legten in Zürich um 1,7 Prozent zu.

Auch der französische Branchenkollege Saint Gobain legte Zahlen vor, der Baustoffkonzern hat im ersten Quartal den Umsatz gesteigert. Der Erlös kletterte um 3,2 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis ergab sich allerdings ein leichter Rückgang. Analysten hatten hier im Schnitt aber ein noch stärkeres Minus erwartet. Die Anteilsscheine kletterten starke 4,7 Prozent und markierten damit die Spitze im Euo-Stoxx-50. Dahinter gewannen die Safran-Titel 4,2 Prozent. Der französische Triebwerkshersteller Safran ist zum Jahresauftakt stärker als erwartet gewachsen.

Die Anteilsscheine der Deutschen Telekom sackten 4,8 Prozent ab. Die US-Telekommunikationstochter T-Mobile US rechnet zwar im laufenden Jahr mit mehr Gewinn als bisher, enttäuschte aber bei der Entwicklung der Kundenzahl bei Mobilfunk-Laufzeitverträgen. Die Papiere von T-Mobile US waren bereits im US-Handel unter Druck geraten.

Die Nachfrage nach Cloud-Angeboten bescherte Atoss Software zum Jahresstart Rückenwind. Das operative Ergebnis habe die Konsensschätzung zwar moderat übertroffen, schrieb der Experte Henrik Paganetty vom Analysehaus Jefferies. Mit Blick auf die Nachfrage seien die Werte des Vorjahreszeitraums aber auch nicht sonderlich anspruchsvoll gewesen. Die Papiere von Atoss gaben 3,9 Prozent nach.

Der deutsche Merck-Konzern steht vor einer milliardenschweren Übernahme des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics. Beide Unternehmen befänden sich in "weit fortgeschrittenen Gesprächen" über einen möglichen Kauf, teilte Merck mit. Mit dem nahenden Milliarden-Deal würde der DAX-Konzern den größten Zukauf seit Jahren stemmen und sein Geschäft mit Krebsmedikamenten stärken. Die Papiere von Merck gewannen 1,2 Prozent.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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