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Schwachen US-Wirtschaftsdaten standen am Donnerstag die Waffenruhe im Nahen Osten gegenüber. Die US-Wirtschaft startete laut aktuellen Daten schwächer ins Jahr als bisher bekannt. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um auf das Jahr hochgerechnet 0,5 Prozent. In einer vorangegangenen Erhebung war nur ein Rückgang um 0,2 Prozent ermittelt worden.
Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets reicht die Waffenruhe im Nahen Osten jedoch nicht aus, um vor der näher rückenden Sommerpause neue Kursfantasie zu wecken. Zwar sei die Geopolitik als Risikofaktor kleiner geworden und dies lasse so manchen Anleger etwas beruhigter in die Ferien gehen. Allerdings könnte die US-Handelspolitik den derzeitigen Optimismus schnell wieder einfangen. Am 9. Juli endet im Streit mit der EU die bisherige Frist für den Aufschub hoher US-Zölle.
Bei den Sektoren war eine Branchenrotation zu beobachten. Die am Vortag starken Autowerte schwächelten, während Rohstoffwerte anzogen. Gut gesucht waren europaweit auch Rüstungsaktien.
In Frankfurt stiegen Rheinmetall-Aktien um 7,3 Prozent und lagen damit an der DAX-Spitze. In Stockholm fanden sich die Titel des Rüstungskonzerns SAAB mit einem Plus von 6,3 Prozent ganz oben im OMX-Index. Auf dem NATO-Gipfel tags zuvor hatten sich die Mitgliedsländer erwartungsgemäß dazu verpflichtet, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren.
Aktuelle Geschäftszahlen beflügelten die Aktien von H&M und ließen sie um 3,7 Prozent steigen. Die Analysten der Deutschen Bank sprachen von einer positiven Überraschung. Das schwedische Modeunternehmen habe mit dem operativen Gewinn (Ebit) die Konsensschätzungen übertroffen.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN