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Die zuletzt günstigen Signale aus den Handelsgesprächen zwischen den USA und China vermochten bis Handelsschluss nicht, über den weiter schwelenden Konflikt hinwegzutäuschen. "Trotz zweitägiger Gespräche, symbolischer Zugeständnisse und neuer Zoll-Ankündigungen bleibt die Verunsicherung spürbar", hieß es in einem Kommentar des Brokers Index-Radar. "Denn bei den Zöllen - dem Kernkonflikt - bleibt vieles offen."
Zur Ernüchterung über die Handelsvereinbarung gesellt sich eine zunehmende Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Befürchtet wird offenbar, dass die Führung der Islamischen Republik im Fall eines israelischen Angriffs auf den Erzfeind Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte.
Die Verunsicherung an den Märkten zeigt sich auch auf der Branchentafel, wo zyklische Aktien, unter anderem aus dem Freizeit-Bereich, deutlich unter Druck gerieten. So verloren Air France-KLM 7,25 Prozent und die Aktie von Amadeus IT als Anbieter von Buchungssystemen schwächelte mit minus 3,0 Prozent.
Unter den wenigen Gewinnern fanden sich jedoch Ölwerte wieder. Die Ölpreise waren vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts deutlich gestiegen und notieren derzeit auf dem höchsten Stand seit Anfang April. TotalEnergies stiegen im Euro-Stoxx-50 um 2,2 Prozent. Eni gewannen 1,5 Prozent.
Unter den ansonsten schwächelnden Technologieaktien fielen BE Semiconductor positiv auf. Eine längerfristig höhere Umsatzprognose und optimistische Aussagen zur Rentabilität trieben den Aktienkurs um 3,6 Prozent hinauf.