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Besonders stark entwickelte sich die Zürcher Börse, wo der SMI 2,0 Prozent höher aus dem Handel ging. Hier kam gut an, dass US-Präsident Donald Trump am Vorabend Verhandlungen mit der Schweiz zur Reduktion der Zölle bestätigt hatte. In einer Fragerunde im Weißen Haus hatte er damit vorherige Presseberichte untermauert.
Auftrieb gaben zudem die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des US-Regierungsshutdowns. Marktbeobachter warnten jedoch vor anhaltender Unsicherheit, da wegen des Haushaltsstillstands zahlreiche US-Datenveröffentlichungen verschoben wurden und nun erst nachgeholt werden müssen. In den USA rückten zudem erneut die hohen Bewertungen im Tech-Sektor in den Fokus, nachdem bekannt wurde, dass der japanische Tech-Investor SoftBank seinen Anteil an Nvidia verkauft hatte. In Europa belastete dies die Stimmung jedoch kaum.
Die Chance auf eine Einigung im Zoll-Streit mit den USA trieb vor allem Schweizer Aktien aus dem Luxussegment an. Würden die Zölle tatsächlich sinken, würde das nach Einschätzung von Experten den Gegenwind für die Schweizer Exportindustrie deutlich mindern. Swatch Group kletterten um gut sechs Prozent, Richemont um zwei Prozent.
Zu der allgemein optimistischen Stimmung gesellten sich einige gut aufgenommene Unternehmenszahlen. Im Telekomsektor ragten Vodafone positiv hervor. Der britische Telekommunikationskonzern hatte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 den Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Das Unternehmen profitierte dabei von einem besseren Deutschland-Geschäft und der Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters Three. Die Aktie zog um 8,3 Prozent an.
Zu den Gewinnern gehörten auch Adyen. Auf die Veröffentlichung mittelfristiger Geschäftsziele reagierte die Aktie mit Gewinnen. Die Analysten von Jefferies lobten die Zuversicht des niederländischen Unternehmens in seine langfristigen Wachstumsaussichten. Die Aktie gewann 8,6 Prozent.
Die Krise des Sportwagenbauers Porsche drückt den Gewinn seines Großaktionärs Porsche SE. Die von den Volkswagen-Eignerfamilien Porsche und Piech kontrollierte Holding verbuchte in den ersten neun Monaten einen Rückgang des Konzernergebnisses gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 900 Mio. Euro auf 1,6 Mrd. Euro. Die Aktie reagierte dennoch mit plus 1,9 Prozent.
Dem Rückversicherer Munich Re gelang nach einem katastrophenarmen Sommer ein Gewinnsprung im dritten Quartal. Die Erwartungen an die Einnahmen mussten jedoch ein weiteres Mal gekappt werden. Der Aktienkurs trat auf der Stelle.
Abseits der Berichtssaison zogen WPP in London um 5,6 Prozent an. Händler verwiesen auf Übernahmespekulationen, die von der Finanz-Website "Betaville" gestreut wurden. Die Titel des Werbekonzerns waren zuletzt wegen konjunktureller Bedenken auf einem Langzeittief angekommen.