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Erstmals seit Beginn des Haushaltsstreits in den USA haben Republikaner und Demokraten einen konkreten Schritt zur Beendigung des Teilstillstands der Regierungsgeschäfte getan. Der Senat votierte am späten Sonntagabend mit Stimmen der Demokraten dafür, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament zur Beendigung des längsten Shutdowns in der Geschichte der USA überwunden.
Im Branchenvergleich zählten neben Bankenwerten die am Freitag gebeutelten Technologie- sowie Reise- und Freizeittitel zu Beginn der neuen Woche zu den größten Gewinnern. Der Tech-Sektor profitierte von weiteren positiven Nachrichten aus China. Im Streit über ausbleibende Chiplieferungen des für die Autoindustrie wichtigen Zulieferers Nexperia gibt es nach Angaben von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic ermutigende Fortschritte.
Im Technologiebereich zogen Infineon um 1,9 Prozent hoch. AMSL gewannen knapp dahinter um 1,8 Prozent. Die Papiere der AUA-Mutter Lufthansa gewannen 3,5 Prozent an Höhe. Unter den Banken zogen die Commerzbank-Titel um 6,6 Prozent an, nach einer Kaufempfehlung durch die Analysten der Deutschen Bank.
Im Pharmabereich konnten sich die Anleger von Roche über eine Kursanstieg um 3,9 Prozent freuen. Die Schweizer legten Phase-III-Studiendaten für das Medikament Fenebrutinib vor, die eine Verringerung der Rückfallrate bei Multipler Sklerose belegten.
Der Schnaps- und Guinness-Hersteller Diageo punktete mit der Nachricht, dass er mit dem früheren Tesco-Chef Dave Lewis einen neuen Unternehmenschef gefunden hat. Lewis tritt sein Amt Anfang 2026 an. Die Diageo-Aktien sprangen um mehr als fünf Prozent hoch.
Impulse lieferte zum Wochenstart auch weiter die Berichtssaison. So stiegen Hannover Rück nach Meldung von Zahlen um 3,5 Prozent. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück rechnet trotz der verheerenden Waldbrände in Kalifornien heuer mit mehr Gewinn als ursprünglich gedacht. Dank eines katastrophenarmen Sommers soll der Überschuss nun rund 2,6 Mrd. Euro erreichen und damit 200 Mio. mehr als bisher angekündigt, teilte der Konzern mit.
Der Stahlkonzern Salzgitter wird aufgrund der weiter schwachen Nachfrage hingegen vorsichtiger für das Gesamtjahr. Die Titel legten dennoch um 5,4 Prozent zu. Die neuen Ziele lägen weitgehend im Rahmen der Erwartungen, hieß es aus dem Handel. Zudem kamen die Äußerungen zum kommenden Jahr gut an. Am Freitag hatte bereits eine positive Einschätzung von JPMorgan angetrieben.
In den USA wurden zum Wochenstart keine wichtigen Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Wegen des Shutdown werden derzeit viele wichtige Daten in den USA nicht publiziert. "Es gibt derzeit kein klares Bild über den tatsächlichen Zustand der US-Konjunktur und insbesondere des Arbeitsmarktes", so die Helaba-Experten.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN