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Damit hielt die Vorsicht nach dem jüngsten Höhenflug, der vor allem von US-Technologiewerten getragen wurde, an. "Hochnervöse Anleger rund um den Globus diskutieren weiter die Frage, ob der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz zu einer Blase geführt hat, die zeitnah platzen könnte", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dazu an.
Die Woche war geprägt von der Berichtssaison. Inzwischen haben laut der US-Investmentbank JPMorgan in Europa und den USA gut drei Viertel aller Unternehmen ihre Geschäftszahlen vorgelegt. Dabei habe das Ergebniswachstum in den USA im Schnitt bei 15 Prozent gelegen und in Europa bei etwa einem Prozent. Der Anstieg in Europa habe aber sogar noch positiv überrascht, hieß es von Experten.
Auch zum Wochenschluss standen Unternehmenszahlen im Fokus. So büßten die Aktien der International Airlines Group (IAG) nach Zahlen beachtliche 11,6 Prozent ein. Die British-Airways-Muttergesellschaft hat im dritten Quartal trotz niedrigerer Auslastung der Flugzeuge den Betriebsgewinn leicht gesteigert. Zu schaffen macht dem Unternehmen die Schwäche im wichtigen US-Geschäft. Der operative Gewinn stieg von Juli bis September um zwei Prozent auf 2,05 Mrd. Euro.
Besser sah es bei einem Unternehmen aus, das die notwendige Infrastruktur für den Reiseverkehr anbietet. Die Aktien des Spezialisten für Buchungssoftware Amadeus IT kamen gut an und ließen den Wert um 1,6 Prozent steigen. Die Analysten von Jefferies sprachen von einem soliden Zahlenwerk zum dritten Quartal.
Den stärksten Verkaufsdruck gab es in einer Branchenbetrachtung im Technologiebereich zu sehen. Aixtron-Papiere rasselten um fast sechs Prozent nach unten. Infineon büßten 3,5 Prozent an Kurswert ein. ASML-Papiere rutschten 2,7 Prozent tiefer.
Entspannungssignale im Streit um Chips des Autobranchenzulieferers Nexperia haben Auto-Aktien nach oben verholfen. China habe Exportverbote für Halbleiter von Nexperia aufgehoben, sagte Philipp von Hirschheydt, Chef des Autozulieferers Aumovio. Die Aumovio-Papiere beschleunigten um fast zehn Prozent.
Die Lieferprobleme bei Nexperia waren entstanden, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die von einer chinesischen Konzernmutter geführte Firma mit Sitz in Nimwegen übernommen hatte. China hatte daraufhin die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie vorübergehend gestoppt.
Volkswagen gewannen 1,5 Prozent, BMW verteuerten sich um 2,2 Prozent. Porsche-Holding-Titel steigerten sich um 1,7 Prozent.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN