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Die Freude an den Börsen über die Leitzinssenkung vom Vortag trübte sich mittlerweile etwas ein. Die US-Notenbank habe den Leitzins zwar wie erwartet gesenkt, doch die Entscheidung lege tiefe Risse im Offenmarktausschuss offen, schrieb Eric Winograd, Chefökonom des Investmenthauses AllianceBernstein. "Drei Gegenstimmen - zwei für ein Stillhalten, eine für einen größeren Schritt - zeigen, wie kontrovers der weitere Kurs zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsrisiken inzwischen diskutiert wird."
Auf den Technologieaktien, allen voran denen der Chip-Hersteller, lastete die Sorge über hohe Investitionen des Software-Schwergewichts Oracle in Künstliche Intelligenz. Die Oracle-Titel brachen um 10,8 Prozent ein. Der Softwarekonzern wächst dank stark anziehender Geschäfte mit Produkten für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) kräftig. Allerdings blieben die Wachstumsraten in diesem Bereich hinter den Erwartungen von Experten zurück.
Das lastete auch auf den Kursen von Hardware-Herstellern für KI-Anwendungen. Papiere von Chip-Produzenten wie Nvidia, Applied Materials, ARM oder Broadcom schlossen zwischen 1,5 und 3,8 Prozent tiefer.
Um 2,1 Prozent nach oben ging es hingegen für Adobe. Eine anziehende Nachfrage hatte dem Softwareanbieter zu einem Rekord-Quartalsumsatz verholfen. Getrieben wird das Wachstum Adobe zufolge von neuen KI-Funktionen in Anwendungen wie Photoshop.
Aktien von Eli Lilly gewannen nach guten Nachrichten 1,6 Prozent. Der Pharmakonzern wartete mit positiven Studiendaten zu einem Mittel zur Gewichtsreduzierung auf.
Deutlich nach oben ging es auch für Visa, die mit einem satten Plus von 6,1 Prozent auf 345,63 US-Dollar als Dow-Spitzenreiter aus dem Handel gingen. Die Bank of America hat die Einstufung für die Aktien des Finanzdienstleisters von "Neutral" auf "Buy" gehoben und das Kursziel auf 382 US-Dollar festgelegt. Nike folgten mit Gewinnen in Höhe von drei Prozent.