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Wall Street schließt mit moderaten Abgaben

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Bieterrennen um Warner Bros. im Fokus
 © APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT
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Die wichtigsten Indizes am US-Aktienmarkt haben am Montag mit moderaten Abgaben geschlossen. Nach anfänglich geringen Kursausschlägen ging der Leitindex Dow Jones Industrial 0,45 Prozent tiefer bei 47.739,3 Punkten aus dem Handel. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,35 Prozent abwärts auf 6.846,5 Zähler, während der technologielastige Nasdaq Composite um knappe 0,14 Prozent auf 23.545,9 Einheiten sank.

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"Man ist sich in der Fed aktuell nicht einig, ob der Fokus auf die erhöhte Inflation oder den schwachen Arbeitsmarkt gelegt werden soll", stellte Gunter Deuber fest, Chefvolkswirt der Raiffeisen Bank International. Das duale Mandat der Notenbank aus Preisstabilität und Vollbeschäftigung führe aktuell zu einem Zielkonflikt. Da die Inflation trotz der Zollpolitik von US-Präsident Trump aber bisher geringer ausgefallen sei als erwartet, dürfte eine Zinssenkung das wahrscheinlichere Szenario sein, so Deuber. Marktanalyst Luis Ruiz vom Broker CMC Markets sprach gar vom "Weg des geringsten Widerstands".

Nach dem Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte hat die Fed allerdings noch immer wenige und obendrein verspätete Konjunkturdaten für ihre Entscheidungsfindung zur Verfügung. Ob das Fehlen wichtiger Daten zu einer geldpolitischen Lockerung animiert oder eher für ein Stillhalten spricht, sei unklar, gab Patrick Franke von der Landesbank Helaba zu Bedenken. Der Markt überschätze die Wahrscheinlichkeit einer vorweihnachtlichen Zinssenkung. Allerdings sei mittelfristig sowieso unwichtig, ob die Zinsen im Dezember oder erst im Jänner sinken würden.

Sehr stark gefragt waren die Aktien von Confluent, einem Spezialisten für das Management von Daten, die für die Entwicklung künstlicher Intelligenz wichtig sind. Ihr Kurs schnellte um 29,1 Prozent nach oben auf 29,87 US-Dollar. Der IT-Konzern IBM will Confluent für eine Milliardensumme kaufen. Ziel sei der Aufbau einer Datenplattform für generative KI, teilte IBM am Montag in Armonk mit. Dazu bietet der Konzern 31 US-Dollar je Confluent-Aktie. Dies entspreche einem Unternehmenswert inklusive Schulden von 11 Milliarden Dollar (9,4 Mrd Euro). Es wäre eine der größten Übernahmen der vergangenen Jahre für den Konzern.

Das Bieterrennen um Warner Bros. ist um eine Facette reicher. Der US-Medienkonzern Paramount will dem Rivalen Netflix bei dessen geplanter Übernahme von Warner Brothers Discovery dazwischenfunken. Paramount-Chef David Ellison bietet 30 US-Dollar in bar für jede Aktie des Hollywood-Veteranen Warner Bros. und legt damit inklusive Schulden insgesamt 108,4 Milliarden Dollar auf den Tisch, wie das Unternehmen am Montag in New York mitteilte. Netflix hatte sich vergangene Woche auf eine knapp 83 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts von Warner geeinigt, allerdings ohne die aktuell noch dazugehörenden Fernsehsender wie CNN.

Warner Bros.-Titel schlossen um 4,4 Prozent höher bei 27,23 US-Dollar. Paramount profitierten davon um neun Prozent, während Netflix-Titel 3,4 Prozent einbüßten. Die Anteilsscheine von Netflix hatten zuletzt unter dem Übernahmebegehren gelitten.

Angeführt wurde der Dow Jones von Walt Disney, die sich um 2,2 Prozent verteuerten. Boeing flogen ebenfalls um 2,2 Prozent höher. Am unteren Indexende waren Procter & Gamble mit einem Abschlag von 3,6 Prozent zu finden. Nike verloren 3,5 Prozent an Wert.

Die Papiere von Marvell Technology sackten als Schlusslicht im Nasdaq 100 um sieben Prozent ab. Am Freitag nach US-Börsenschluss war bekannt geworden, dass die Aktie des Halbleiter-Unternehmens nicht in den S&P-500-Index aufgenommen wird. Zudem stuften die Analysten der Benchmark Company die Titel von "Buy" auf "Hold" ab.

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