
von
"Die mittelständischen Unternehmen beweisen auch in schwierigen konjunkturellen Zeiten eine hohe Resilienz. Das heißt allerdings nicht, dass es ihnen wirklich gut geht", fasst KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher Ergebnisse des jüngsten "KfW-Mittelstandspanels" zusammen. "Die Unternehmen leiden unter steigenden Kosten, der Druck auf die Renditen ist dadurch hoch. Zudem ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen gering."
Nur 39 Prozent oder 1,5 Millionen der Mittelständler haben Investitionsprojekte umgesetzt. Das sind genauso viele wie ein Jahr zuvor, ein Wert nahe dem Allzeittief. In Summe steckten kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland 2024 nominal rund 221 Mrd. Euro in neue Anlagen und Bauten und damit gerade einmal 2 Mrd. Euro mehr als ein Jahr zuvor. Bereinigt um Preissteigerungen (real) lag das Neuinvestitionsvolumen nach Berechnungen der KfW erneut im Minus.
Die größten Hemmnisse für Investitionen: hohe Preise für Energie, Material und Löhne, die allgemeine Konjunkturflaute sowie die Unwägbarkeiten der Handelspolitik der US-Regierung. Dazu kommt eines der drängendsten wirtschaftspolitischen Themen aus Sicht des Mittelstands: Bürokratieabbau. Im Schnitt rund sieben Prozent der Arbeitszeit von Beschäftigten beziehungsweise 32 Stunden im Monat gehen für bürokratische Prozesse drauf.