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Die reichsten Österreicher: Die Liste der Milliardäre & Clans

Aktualisiert
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12 min

©Elke Mayr
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Die 100 reichsten Österreicher besitzen mehr als 210 Milliarden Euro und damit rund zehn Prozent des heimischen Gesamtvermögens, die Hälfte davon entfällt auf die Top 10. Insgesamt zählt die Rangliste 49 Euro-Milliardäre.

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Arme Reiche: Milliardäre in Österreich

Der jährlich von der Boston Consulting Group (BCG) erstellte „Global Wealth Report, der regelmäßig im Juni 2023 in einer neuen Auflage erscheint, ist im Jahr 2023 zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Den Superreichen der Welt geht es schlecht. Nun, nicht wirklich schlecht, aber Michael Kahlich, einer der Autoren des Reports, stellte immerhin fest: "Für die Superreichen war 2022 ein schlechtes Jahr!"

Diese Bilanz darf jedoch locker genommen werden, und die Forderungen zu einer effizienten Besteuerung von Vermögen damit natürlich auch nicht vom Tisch, denn die Milliardäre und Multimilliardäre der Welt schwimmen nach wie vor buchstäblich im Geld. Allerdings hat sich der Vermögenszuwachs stark abgeschwächt und die Profitabilität von Vermögensverwaltern ist unter Druck gekommen.

Der Hintergrund der ist, dass die Kapitalmärkte im vergangenen Jahr nicht performt haben und die Finanzvermögen der Reichen und Superreichen dadurch abgenommen haben. Was jedoch nicht für deren Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen gilt. Das Jahr 2022 war in vielen Branchen eines des Wachstums und der fetten Gewinne, und daher haben sich die aus Geschäftsanteilen errechneten Vermögenswerte erneut vergrößert. In Österreich hatte das zur Folge, dass das kumulierte Vermögen der 100 reichsten Österreicher um weitere fünf Prozent oder 10 Milliarden Euro auf nunmehr 210 Milliarden Euro gestiegen ist.

Der Hintergrund der ist, dass die Kapitalmärkte im vergangenen Jahr nicht performt haben und die Finanzvermögen der Reichen und Superreichen dadurch abgenommen haben. Was jedoch nicht für deren Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen gilt. Das Jahr 2022 war in vielen Branchen eines des Wachstums und der fetten Gewinne, und daher haben sich die aus Geschäftsanteilen errechneten Vermögenswerte erneut vergrößert. In Österreich hatte das zur Folge, dass das kumulierte Vermögen der 100 reichsten Österreicher um weitere fünf Prozent oder 10 Milliarden Euro auf nunmehr 210 Milliarden Euro gestiegen ist.

Auch das in Immobilien angelegte Vermögen hat im vergangenen Jahr weiter an Wert gewonnen. International, wie auch in Österreich, wo die Immobilienpreise laut OeNB 2022 noch mit rund zehn Prozent im Plus lagen.

Der reichste Österreicher: Red Bull Erbe Mark Mateschitz

Dietrich Mateschitz, der mit Red Bull von 1984 an ein globales Energydrink-Imperium aufgebaut hat, ist am Samstag, dem 22. Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren verstorben. Er wurde mit Red Bull zum mit großem Abstand vermögendsten Österreicher. Die Nachfolge im Red-Bull-Imperium wurde vor seinem Ableben noch genau geregelt. Die Firmenbeteiligungen fielen seinem einzigen Nachfahren und Sohn Mark Mateschitz zu, ebenso der Großteil des weiteren Vermögens.

Mark Mateschitz hat damit seinen verstorbenen Vater als die mit Abstand reichste Person des Landes abgelöst. Der 1993 geborene Mateschitz-Sohn hat die Distribution & Marketing GmbH (D&M), die 49 Prozent an dem Red Bull Imperium hält, und weitere Unternehmen geerbt. Mit einem geschätzten Vermögenswert von 32,5 Milliarden Euro ist er damit der reichste Österreicher.

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Mark Mateschitz im Juli 2023 am Red Bull Ring in Spielberg

© IMAGO/Pro Shots

Anders als sein Vater überlässt Mark Mateschitz das operative Management und das Tagesgeschäft der Red Bull Gruppe einem neuen Führungsteam. Was nicht bedeutet, dass sich der Neo-Eigentümer für das Business nicht interessiert. Der studierte Betriebswirt hat jedoch eine andere Agenda.

Das war Red Bull Gründer Dietrich Mateschitz (✝) - ein Porträt

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Das war Red Bull Gründer Dietrich Mateschitz (✝) - ein Porträt

Dietrich Mateschitz, der Kopf hinter dem Energydrink-Imperium der Marke Red Bull, war mit großem Abstand der reichste Österreicher. Lesen Sie hier das Porträt des außergewöhnlichen Unternehmers.

© 2010 Getty Images

Autodynastien Porsche und Piëch

Vermögender als der Red Bull Erbe sind nur noch zusammengerechnet die Familien Porsche und Piëch, deren Besitz sich jedoch auf Dutzende Familienmitglieder aufteilt.

Das Vermögen der Autodynastien, die unter anderem über Stiftungen die Mehrheit an der Porsche SE halten und damit das Sagen im Volkswagen-Konzern (u.a. VW, Audi, Porsche, Skoda, Seat) und der Porsche Holding Salzburg, Europas größtem Autohändler haben, reduzierte sich allerdings in den vergangenen zwölf Monaten weiter. Nach noch 41,6 Milliarden Euro im Vorjahr ist der Porsche/Piëch Clan nun "nur noch" 38,8 Milliarden Euro schwer.

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Hans Michael Piëch bei der Volkswagen Hauptversammlung 2017. Er will den Transformationsprozess bei VW als Aufsichtsrat in der Familienholding Porsche SE weiter begleiten.

© 2017 Getty Images

Die reichsten Österreicher und ihre Vermögen

An der Spitze im vom trend seit Jahrzehnten akribisch erstellten Reichen-Ranking gibt im Jahr 2023 einige Veränderungen. Angeführt wird das Ranking auch in diesem Jahr von den Familien Porsche und Piëch. Noch, kann man fast sagen, denn der Abstand zu Mateschitz hat sich deutlich verringert. Während der 49-Prozent-Eigentümer von Red Bull sein Vermögen von 24,9 Milliarden Euro um 7,6 Milliarden Euro steigern konnte, verringerte sich das des Automobil-Clans um weitere 2,8 Milliarden Euro auf 38,8 Milliarden – nachdem das Vermögen schon im Jahr davor um fast 10 Milliarden zurückgegangen war.

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Self-Made-Milliardäre René Benko (li) und Johann Graf

© Philipp Horak (Johann Graf) / beigestellt

Mit dem Immobilien- und Industrieboss Georg Stumpf gibt es einen neuen drittplatzierten im trend. Ranking. Stumpfs Vermögen ist von 5,0 Mrd. € im Vorjahr auf nunmehr 6,5 Mrd. € gestiegen. Etwas Federn lassen musste hingegen Immobilien- und Handels-Tycoon René Benko, der im Vorjahr mit einem Vermögen von 4,9 Mrd. € noch auf Rang 6 lag. Benko wird im neuen trend. Ranking mit 4,2 Milliarden Euro taxiert. Der Tiroler belegt damit im Jahr 2023 Platz 8 im Ranking der 100 reichsten Österreicher.

Als Self-Made-Milliardäre sind Benko und Stumpf auf den den vordersten Plätzen des trend. Rankings jedoch in der Minderheit. Dazu zu zählen wären noch der Novomatic-Eigentümer Johann Graf (Rang 4; Vermögen: 5,7 Mrd. €), und L'Occitane-International Chef Reinhold Geiger (Rang 14, Vermögen: 3,1 Mrd. €).

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Ingrid Flick, Kopf der vier Milliarden Euro schweren Familie Flick

© 2009 Getty Images

Das Vermögen der 15 reichsten Einzelmilliardäre und Clans summiert sich auf die erstaunliche Summe von 126,65 Milliarden Euro, die ersten zehn halten insgesamt ein Vermögen von 105,6 Milliarden Euro - rund fünf Prozent des Gesamtvermögens aller Österreicher. Auch unter den Superreichen des Landes gibt es daher eine eklatante Vermögenskonzentration: Die ersten 10 besitzen genauso viel wie die weiteren 90 im trend. Ranking 2023.

Die 15 reichsten Österreicher

Die in der folgenden Tabelle angegebenen Beträge spiegeln drei unterschiedliche Vermögensarten wider: Stiftungsvermögen wie beispielsweise bei den Familien Porsche und Piëch. In sehr vielen Fällen handelt es sich um Beteiligungsvermögen, also direkt gehaltene Gesellschafteranteile an Unternehmen. Teilweise geht Vermögen auch auf Erbschaften (oft über Generationen) zurück. Dazu kommen Geld-, Immobilien- und Wertpapierbesitz.

Die Berechnung der Liste wurde mithilfe verschiedener Methoden erstellt: Die Werte beruhen einerseits auf den über viele Jahre durchgeführten Erhebungen des trend. Zusätzlich wurden weitere Quellen herangezogen, etwa Recherchen von US-Spezialisten bei Bloomberg und „Forbes“ oder von Immobilienexperten.

Mithilfe von Vermögensverwaltern und Privatbanken wurden die Wertentwicklungen in den verschiedenen Anlagekategorien im Jahresvergleich berücksichtigt. Bei börsennotierten Unternehmen wurde der Wert der Beteiligungen mit Mai 2023 berechnet. Bei nicht börsennotierten Firmen wurden der Umsatz und/oder der Gewinn (Ebit) mit den für die jeweilige Branche üblichen Multiples zum Unternehmenswert hochgerechnet – aktualisiert zum trend-Beobachtungszeitraum Mitte Mai. Trotz gründlicher Methodik kann die aktuelle Vermögenslage aber letztlich nur auf Basis von Schätzungen dargestellt werden.

Das vollständige Ranking der 100 reichsten Österreicher 2023 finden Sie in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 7. Juli 2023

Rang

Name

Unternehmen, Aktivitäten

Vermögen (in Mrd. €)

1

Porsche + Piëch, Familien [PORTRÄT]

Beteiligung Porsche, VW, Finanzanlagen, Immobilien

38,8

2

Mateschitz, Mark [PORTRÄT]

Red Bull GmbH (49%), Medien, Hotels, Beteiligungen

32,5

3

Stumpf, Georg [PORTRÄT]

Immobilien, Industriebeteiligungen (M+W-Gruppe, Exyte)

6,5

4

Graf, Johann [PORTRÄT]

Novomatic-Gruppe

5,7

5

Sohmen, Helmut + Familie [PORTRÄT]

BW Group (Reederei)

5,1

6

Wlaschek, Friederike, Karl Philipp, Marie-Luise [PORTRÄT]

Erben nach K. Wlaschek (Immobilien, Billa)

5,0

7

Lehner, H. + G. Familien [PORTRÄT]

Alpla-Gruppe (Kunststoff, Verpackungen)

4,2

8

Benko, René [PORTRÄT]

Immobilien (Signa-Gruppe), Handel (u.A. Signa Retail, Karstadt, KaDeWe, Sports United), Medien

4,2

9

Flick, Ingrid & Familie [PORTRÄT]

Finanzvermögen aus Erbe nach F.K. Flick

3,9

10

Mayr-Melnhof, Franz + Familie [PORTRÄT]

Mayr-Melnhof AG (Karton, Verpackung), Ländereien, Holzwirtschaft

3,9

11

Swarovski, Familie [PORTRÄT]

Glas, Kristall, Optik, Schleifmittel

3,75

12

Egger, Michael + Fritz [PORTRÄT]

Egger-Gruppe, Holzwerkstoffe, Getränke

3,7

13

Binder, Franz, Reinhard, Matteo [PORTRÄT]

Binder Holding; Holz

3,5

14

Geiger, Reinhold [PORTRÄT]

LOccitane International SA (Kosmetik)

3,1

15

Blum, Herbert, Gerhard + Familien [PORTRÄT]

Julius Blum GmbH (Beschläge)

2,8

Die Vermögenskonzentration in Österreich

Bis 2025 wird das Gesamtvermögen der Österreicher auf 3,9 Billionen Dollar zulegen. Die schon ausgeprägte Ungleichheit wird sich weiter verschärfen.

Besitz ist in Österreich sehr ungleich verteilt. 340 PERSONEN halten laut BCG mehr als ein Drittel des Finanzvermögens. Damit ist die Ungleichheit stärker ausgeprägt als in vielen vergleichbaren Ländern. Erstmals seit 15 Jahren war das Finanzvermögen 2022 in Österreich rückläufig. Eine solche Situation gab es zuletzt beim Ausbruch der Finanzkrise.

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Die Vermögenskonzentration in Österreich

© trend
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