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Mark Mateschitz, der Red-Bull-Erbe und reichste Österreicher

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Mark Mateschitz im Juli 2023 am Red Bull Ring in Spielberg
Mark Mateschitz im Juli 2023 am Red Bull Ring in Spielberg©IMAGO/Beautiful Sports
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Der 1993 geborene Mark Mateschitz hat als einziger Nachkomme von Dietrich Mateschitz nach dessen Tod im Oktober 2022 die Distribution & Marketing GmbH (D&M) und weitere Unternehmen geerbt. D&M hält 49 Prozent an dem Red Bull Imperium. Mit einem geschätzten Vermögenswert von 32,5 Milliarden Euro ist Mark Mateschitz damit der reichste Österreicher. Ein Porträt.

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Mark Mateschitz, der reichste Österreicher

  • Geboren: 7. Mai 1992

  • Eltern: Dietrich Mateschitz (✝) und Anita Gerharter

  • Funktion: Eigentümer Distribution & Marketing GmbH (100 %); Hochreit Liegenschaftsverwaltungs Ges.m.b.H. (100 %); Unbeschränkt haftender Gesellschafter Dietrich Mateschitz Verwaltungs OG, Dietrich Mateschitz KG, DM Kittenberg KG und DM Kittenhaus KG; Geschäftsführer Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH; Vorstand Wings for Life - Spinal Cord Research Privatstiftung, Gesellschafter der deaurea Immobilienverrentung

  • Familienstand: Ledig, in Beziehung mit Victoria Swarovski

  • Geschätztes Vermögen: 32,5 Mrd. €

Abgeschottete Jugendjahre

Viele Jahre war es sehr still rund um Mark Mateschitz. Der groß gewachsene, schlanke junge Mann, der heute nicht zuletzt wegen seiner Beziehung mit Victoria Swarovski auf Titelseiten prangt und auf tausenden Lifestyle-Seiten zu sehen ist, konnte nahezu unerkannt und völlig unbehelligt durch die Straßen spazieren und eine im Grunde ganz normale Jugend durchleben.

Bis kurz vor dem Tod seines Vaters Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 trug er nicht einmal dessen Familiennamen, sondern den seiner Mutter Anita Gerhardter, bei der er auch aufwuchs.

Von der wissbegierigen Außenwelt und Paparazzis abgeschottet besuchte er das Werkschulheim Felbertal, ein Privatgymnasium in Ebenau bei Salzburg, wo er im Jahr 2011 maturierte. Und da es von dem jungen Mann nur vereinzelte Fotos gab, die ihn mit seinem Vater zeigten, wussten nur wenige Eingeweihte, um wen es sich handelte. Ebenso verhielt es sich danach an der Fachhochschule Salzburg, wo Mark Gerhardter Betriebswirtschaftslehre studierte.

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Ein seltenes Foto aus der Jugend: Mark Gerhardter (Mitte) mit seinem Vater Dietrich Mateschitz und dem ehemaligen Ski-Star und Event-Veranstalter Harti Weirather im Jahr 2002 beim Formel 1 Rennen in Spielberg.

© imago/SKATA

Mark Mateschitz, der Manager

Von der Matura an begann ihn sein Vater behutsam in die Familiengeschäfte einzuführen seinen Sohn auf die zukünftige Firmenübernahme vorzubereiten. Im Jahr 2010, kurz nach Marks 18. Geburtstag, übertrug ihm Dietrich Mateschitz die Hälfte der "Dietrich Mateschitz OG".

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Mark Mateschitz mit Vater Dietrich Mateschitz 2012 bei Formel 1 Tests in Jerez de la Frontera

© imago images / Pius Koller

Von August 2017 bis April 2022 war er Geschäftsführer der Thalheimer Heilwasser GmbH in Thalheim an der Mur tätig, die in der 2019 eröffneten Brauerei auch das Thalheim Bier herstellt.

Weitere Funktionen im weit verzweigten Red Bull Firmennetzwerk übernahm er erst später. 2021 wurde er zum Chef der Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, die 34 Prozent an dem Immobilien-Unternehmen deaurea hält und seit Jänner 2022 ist er im Vorstand von Wings for Life, der von seinem Vater und dem früheren Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner ins Leben gerufenen Privatstiftung zur Rückenmarksforschung, die sich das Ziel gesetzt hat, Querschnittslähmungen als Folge von Rückenmarksverletzungen zu heilen. Neben Mark Mateschitz sind auch seine Mutter Anita Gerhardter und Heinz Kinigadner im Vorstand der Stiftung.

Bis nach dem Tod seines Vaters leitete der Junior auch die Bio-Linie "Organics" des Hauses Red Bull. Die Rolle als „Head of Organics“ gab er jedoch im November 2022 ab. Per Aussendung erklärte Mateschitz dazu:

"Ich selbst habe meine Rolle als Head of Organics niedergelegt – die Entscheidung ist mir schwergefallen, weil die Organics by Red Bull ein Herzensprojekt von mir sind. Aber ich halte nichts davon, sowohl Angestellter als auch Gesellschafter in der gleichen Unternehmung zu sein. Ich werde mich auf meine Rolle als Gesellschafter konzentrieren, werde sie so interpretieren und mich so einbringen, wie ich das für sinnvoll und nötig erachte."

Das Red Bull Erbe

Unmittelbar nach dem Tod seines Vaters ging Mark Mateschitz auch daran, das Red-Bull-Firmengeflecht und sein Management neu zu ordnen. Der Betriebswirt selbst nimmt in der neuen Firmenstruktur keine operative Managementrolle ein. In der Aussendung, in der er seinen Rückzug als Chef von Organics bekanntgab, informierte er auch über die weitere Unternehmensstruktur:

  • Wie von meinem Vater und mir vorgeschlagen und gewünscht und von unseren thailändischen Partnern unterstützt, wird ein Board of Directors die Geschäfte von Red Bull führen. Es besteht aus Franz Watzlawick (CEO Beverage Business), Alexander Kirchmayr (CFO) und Oliver Mintzlaff (CEO Corporate Projects und Investments). Franz, Alexander und Oliver waren unser Wunschteam. Ich bin sehr froh, dass sie die Aufgabe übernehmen. Marcus Weber (CMO Beverage Business) wird weiterhin die Verantwortung für das globale Beverage Marketing tragen, an Franz berichten und zusätzlich die Prokura erhalten.

  • Besonders freut mich, dass Roland Concin, Walter Bachinger und Volker Viechtbauer, die ihre bisherigen Positionen verlassen, als Berater für Red Bull an Bord bleiben. Sie werden mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how das Board of Directors und damit letztlich uns alle dabei unterstützen, die Arbeit meines Vaters erfolgreich in seinem Sinne fortzuführen.

  • Darüber hinaus werden Walter und Volker als Geschäftsführer der Distribution & Marketing GmbH, die nunmehr in meinem Besitz steht und die 49% der Geschäftsanteile der Red Bull GmbH hält, mich persönlich unterstützen.

Mit Stichtag 27. März 2023 wurde der damals 30 Jahre junge Mark Mateschitz auch im österreichischen Firmenbuch offizieller Erbe der "Distribution & Marketing GmbH" (D & M GmbH) seines Vaters.

Den Hauptwert dieses in der Nonntaler Hauptstraße in Salzburg ansässigen Unternehmens stellt der 49-Prozent-Anteil an Red Bull dar. Den Energydrink, den Dietrich Mateschitz ab 1984 an zu einer Weltmarke aufgebaut hat, wirft jährlich Gewinne in Milliardenhöhe ab. 2021 stand am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung ein Jahresüberschuss von 900 Millionen Euro, inklusive der Gewinnvorträge aus den Vorjahren ein Bilanzgewinn in Höhe von 4,1 Milliarden Euro. 49 Prozent davon gehörten Mateschitz, die restlichen 51 % der thailändischen Industriellenfamilie Yoovidhya.

Zu Red Bull gehört auch eine eigene, multimediale Medienwelt, die im Red Bull Media House gebündelt ist. Das in Österreich davon bekannteste Angebot ist der Fernsehsender ServusTV. Weitere Red Bull Produktionen sind das TV-Dokumentationsformat Terra Mater (Mutter Erde), das von einem gleichnamigen Magazin und einem Online-Auftritt wird, das Wander- und Tourismusmagazin Bergwelten, die auf Film-Dokus spezialisierten Red Bull Studios mit Sitz in Salzburg, Los Angeles und London, das Streaming-Format Red Bull TV für die Smartphone- und SmartTV-App, Magazine wie Red Bulletin, Carpe Diem und Bühne, das Musik-Label Red Bull Records und das Smartphone-Angebot Red Bull Mobile.

Ebenfalls unter dem Dach der D & M GmbH sind die Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH mit ihrem 37 % Anteil an deaurea Immobilien und die Dietrich Mateschitz Beteiligungs GmbH mit ihren zahlreichen Sub-Unternehmen gebündelt dazu gehören:

  • Projekt Spielberg GmbH (100 %)

  • Edelsteine Krampl GmbH (100 %)

  • Dietrich Mateschitz Liegenschaften GmbH (100 %)

  • Thalheimer Heilwasser GmbH (100 %)

  • Flugplatz Völtendorf und Spitzerberg GmbH (100 %)

  • Werkberg und Handwerks GmbH (100 %)

  • House of Arts GmbH, Galerie (100 %)

  • DM Thermen Betriebs GmbH, Therme Aqualux (100 %)

  • Tauroa Spielberg GmbH (100 %)

  • Tauroa GmbH (100 %)

  • Pürgg DM Gastronomie GmbH (100 %)

  • DM Kittenberg KG (100 %)

  • Brompton Road DM Investments Limited, UK (100 %)

  • JHS Immobilienbesitz GmbH (100 %)

  • Falcon OE-IDM GmbH (100 %)

  • Marina Monfalcone (100 %)

  • Black Moose Investment Ltd. (100 %)

  • Badger Capital AG, Schweiz (100 %)

  • Grimbart Capital AG, Schweiz (100 %)

  • Tauroa GmbH (99,5 %)

  • Bull Bau GmbH (75 %)

  • Fuschler Nahwärme GmbH (70 %)

  • Festmeter Wöls GmbH (26 %)

  • Die Zuckerlwerkstatt GmbH (26 %)

  • Checkrobin GmbH (11,5 %)

Mark & Vicky - das Society-Paar

Wesentlich mehr Schlagzeilen denn als Red-Bull-Manager und Erbe brachte Mark Mateschitz jedoch seine Beziehung mit Victoria Swarovski, der 1993 geborenen Tochter von Alexandra und Paul Swarovski aus dem im nicht nur sprichwörtlichen Sinn steinreichen Swarovski-Kristall-Clan ein.

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Mark Mateschitz und Victoria Swarovski am Red Bull Ring in Spielberg, Juli 2023

© IMAGO/Nordphoto

Anders als der eher zurückhaltende und medienscheue Mark Mateschitz steht Victoria Swarovski gerne im Rampenlicht. Seit 2018 moderiert sie an der Seite von Daniel Hartwich die RTL-Tanzshow "Let’s Dance". 2020 moderierte sie ebenfalls mit Hartwich auf RTL "Das Supertalent".

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Anita Gerhardter, die Mutter von Mark Mateschitz (links), mit Alexandra Swarowski, Mutter von Victoria Swarowski

© IMAGO/Nordphoto

Swarovski war bereits seit 2017 mit dem Immobilienunternehmer Werner Mürz verheiratet. Bei ihrer Hochzeit trug sie ein kolportiert rund 800.000 Euro teures, mit 500.000 Swarovski-Steinen besticktes Brautkleid. Im März 2023 wurden ihre Trennung von Mürz und die Liaison mit dem Red-Bull-Erben Mark Mateschitz öffentlich bekannt.

Victoria Swarovski selbst ist ebenfalls als Unternehmerin aktiv und hat die Clean-Beautymarke Orimei ins Leben gerufen. Alle Orimei-Produkte sind tierversuchsfrei und vegan.

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