
Mit DANIELA BAUER zieht erstmals eine Frau in die Geschäftsführung eines heimischen Fußballclubs ein. Die ehemalige Skisportlerin soll bei Rapid Wien das Marketing und Sponsoring ankurbeln.
Viel schöner kann ein Job nicht beginnen. Wenige Tage nachdem Daniela Bauer ihre neue Position als Finanzchefin bei SK Rapid Wien antrat, übernahm der Wiener Traditionsfußballclub erstmals seit drei Jahren wieder die Tabellenspitze in der Bundesliga.
Und erstmals findet sich mit der 39-jährigen Niederösterreicherin auch eine Frau im operativen Management eines österreichischen Fußballclubs. Neben den Geschäftsführern Steffen Hofmann und Markus Katzer soll Bauer für Finanzen, Marketing, Vertrieb und Digitalisierung verantwortlich sein. Sie folgt in der Funktion dem Deutschen Marcus Knipping, der bereits im Frühjahr vorzeitig verabschiedet wurde. Dieser habe sich durch angeblich zu radikale Maßnahmen den Unmut der Fans und letztlich auch den von Hofmann zugezogen, ist zu hören.Finanziell ist es ihm aber jedenfalls gelungen, einen kleinen Gewinn einzufahren. Mit Bauer zieht nun eine Sponsoring-Expertin in den Job ein, die für Red Bull, die deutsche Fußball-Liga und zuletzt als Global Head of Partnerships für die Allianz Versicherung tätig war und über zahlreiche internationale Kontakte verfügt.
Die ehemalige Freestyle-Athletin ist sich ihrer Vorreiterrolle durchaus bewusst: „Ich will die Branche etwas aufbrechen, anderen Frauen zeigen, was alles möglich ist“, meinte sie bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt. Ein gravierendes Diversitätsproblem dürfte es aber nicht nur im heimischen Fußball geben. Bei unserem deutschen Nachbarn sind von 100 Positionen in Führungsetagen von Fußballvereinen nur sechs von Frauen besetzt, zeigt der jüngste „Fußball kann mehr“-Bericht. In den Kontrollgremien der Clubs finden sich immerhin 28 Frauen unter 243 Männern. Auch hierzulande findet man in den nichtoperativen Präsidien vereinzelt Frauen, wie Rapid-Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger oder SK-Sturm-Aufsichtsrätin Susanne Gorny. Hartbergs Fußball-Präsidentin Brigitte Annerl freut sich jedenfalls in der „ Krone“ über die weibliche Verstärkung: „Frischer Wind tut jedem Unternehmen gut, auch der Liga.“