Steirische Gosch & Zmugg Metallbau insolvent
Der steirische Metallbauer war bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie in finanziellen Nöten. Die Coronakrise hat dem angeschlagenem Unternehmen den Rest gegeben. Die Fortführung des Unternehmens ist fraglich.
Wies. Das südweststeirische Stahl- und Metallbauunternehmen Gosch & Zmugg Metallbau GmbH hat am Montag Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen aus Wies mit gut 15 Dienstnehmern hatte schon 2019 keinen Gewinn mehr gemacht und durch die Coronakrise Ausfälle zu beklagen. Zuletzt soll ein Hauptauftraggeber Leistungen nicht beglichen haben. Die Überschuldung beträgt rund 2 Mio. Euro. Eine längerfristige Fortführung des Betriebs ist offenbar nicht geplant.
Nach Angaben des KSV1870 hat das Unternehmen Ende 2018 mehrere Großaufträge lukrieren können. Zu Beginn konnten die Aufträge noch gewinnbringend abgewickelt werden. Fehlkalkulationen bei den Folgeaufträgen sollen zu erheblichen Verlusten geführt haben. Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen brachten nur mäßigen Erfolg, der Turnaround wurde nicht geschafft. Anfang 2020 hat die Coronakrise zudem die Situation verschärft. Der teilweise Bau- und Fertigungsstopp sowie erkrankte oder in Quarantäne befindliche Mitarbeiter führten dazu, dass das Unternehmen noch tiefer in die Krise rutschte.
Die Geschäftsführung versuchte noch einen Investor zu finden, doch als die Kundenforderungen als uneinbringlich eingestuft wurden, sprangen mögliche Geldgeber ab.
Die Passiva belaufen sich auf rund 3,9 Mio. Euro, auf der Aktiva stehen laut Bilanz 1,9 Mio. Euro. Bei einem Großauftrag seien Rechnungen in der Höhe von 140.000 Euro noch nicht vom Auftraggeber beglichen, obwohl die Leistungen erbracht worden seien, so das Unternehmen.
Der Insolvenzverwalter wird prüfen, ob eine zumindest kurzfristige Fortführung ohne weitere Ausfälle für die rund 71 Gläubiger möglich ist. Offene Aufträge sollen nach Rücksprache mit dem Insolvenzverwalter abgearbeitet werden. Die Option einer Auffanglösung werde noch geprüft.